Markt Frammersbach

FrammersbachMitten im Naturpark Spessart liegt der seit Jahrzehnten staatlich anerkannte Erholungsort Frammersbach, am Fuße der zweithöchsten Erhebung des Spessarts, der Hermannskoppe, 567 m. Frammersbach zählt zu den ältesten Ansiedlungen im Spessart. Einst eine bedeutende Glasmachersiedlung, stieg es durch seine Fuhrleute im späten Mittelalter zu einem Ort von europäischer Geltung auf. Die Zunft der Fuhrleute bestimmte das Geschehen. Von schweren Gespannen gezogen, rollten die Fuhrmannswagen über Straßen Mittel- und Westeuropas. Für das damals größte Handelshaus der Welt, die Fugger, übernahmen sie den Transport des Weißenhorner Barchents von Antwerpen und erwarben sich in deren Niederlassungen auch bald eine Monopol- und Vertrauensstellung.

Ab 1570 besuchten die Fuhrleute den künftigen Handelsplatz Amsterdam. Neben Amsterdam entwickelte sich Frankfurt zu einem zentralen Binnenhandelsplatz.

Auch in Frammersbach sorgte der 30-jährige Krieg für einen Aderlass. Das Dorf entvölkerte sich um nahezu 1.000 Einwohner.

Die Technik holte das traditionelle Frachtfuhrwesen schließlich ein und es erlosch. Die Frammersbacher entwickelten andere Gewerbe. So gab es eine Kupfermühle, einen Eisenhammer, eine Schleifmühle, eine Sägemühle, Ölmühlen, Mehlmühlen sowie Webereien.

Um das Jahr 1890 fasste der Frammersbacher Schneidermeister Friedrich Mill den Entschluss, seine Söhne als Schneider auszubilden und eine eigene Heimschneiderei zu begründen, die wohl mit Recht als die erste Kleiderfabrik in Frammersbach bezeichnet werden kann. Andere unternehmungslustige Einwohner von Frammersbach ahmten das geglückte Geschäft im kleinen als Heimschneider nach. Bis 1950 hatten sich in der Marktgemeinde 400 solcher Betriebe gebildet. Großabnehmer ihrer Fertigung waren zuerst Aschaffenburger und später auch rheinische Kleiderfabriken.

Heute ist Frammersbach mit knapp 5.000 Einwohnern als Unterzentrum ein reger Umschlagplatz für Handel und Gewerbe im Zentrum des Lohrtales. Daneben hat der Fremdenverkehr eine besondere Bedeutung. So sind jährlich bis zu 60.000 Übernachtungen zu verzeichnen. Dies ist nicht zuletzt auf das hohe Niveau der Frammersbacher Gastronomie zurückzuführen. So gibt es ausgesprochene Geheimtipps für Schlemmer. Zu der großen Zahl gutbürgerlicher mittelständiger Betriebe kommen zahlreiche Privatunterkünfte hinzu, die für einen Familienurlaub besonders geeignet sind. Vielfältige Freizeiteinrichtungen, ein modernes Terrassenfreibad, Tennisplätze und ein umfangreiches Wanderwegenetz dienen zur Abrundung eines gelungenen Urlaubs. Platzkonzerte, Waldfeste, Angelmöglichkeiten und Gästeabende lassen keine Langeweile aufkommen. Im Winter steht ein 500 m langer Ski-Lift sowie ein großräumiges Loipennetz für Wintersportler zur Verfügung.

Frammersbach ist ständig bemüht, sich den neuesten Gegebenheiten im Bereich der Infrastruktur anzupassen. So wurden zahlreiche Baugebiete sowie ein großes Gewerbegebiet erschlossen.

Im Jahre 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Habichsthal eingemeindet. Habichsthal ist ein zauberhaft gelegenes, von Frammersbach 8 km entferntes typisches Spessartdorf, das 2004 als Erholungsort staatlich anerkannt wurde. Dort wird Landwirtschaft noch als Nebenerwerb betrieben. In Habichsthal kann man sehr gut Urlaub machen, wenn man in Ruhe von der Hektik des Alltags einmal abschalten möchte. Vier Gasthäuser und etliche Privatpensionen sind nur für ihre Gäste da.