Nahversorgung im ländlichen Raum



Für die großen Lebensmittel-Einzelhandelsketten werden kleine Läden in ländlichen Gemeinden immer uninteressanter. Mit dem letzten Geschäft im Dorf verlieren die Menschen – vor allem Menschen ohne Auto – aber nicht nur eine Möglichkeit der Versorgung, sondern auch einen Treff- und Kommunikationsort. Um diese Lücke zu schließen und die Lebensqualität auch in kleinen Orten zu erhalten, entstehen mit Hilfe von viel ehrenamtlichem Engagement immer mehr gemeinschaftlich getragene Dorfläden. Meist sind sie organisiert als UG (Unternehmergesellschaft), an der jeder Bürger Anteile zeichnen kann.


Folgende Dorfläden mit Bürgerbeteiligung bzw. Dorfladen-Initiativen gibt es in Main-Spessart:

"Unser Lädle" in Gräfendorfexterner Link
"Wiesenfelder Dorfladen am Gutshof" in Karlstadt-Wiesenfeldexterner Link
"Dorfladen Aura" 
"Dorfladen Obersfeld" in Eußenheim-Obersfeldexterner Link (facebook)
"Unser Dorfladen" in Schollbrunnexterner Link
"Rien-Eck – Unser Laden" in Rieneck
"Retschter Lädchen" in Retzstadtexterner Link 
 

Dorfladen Gräfendorf Außenansicht.pdf  Dorfladen Wiesenfeld 

 Dorfladen Aura  Dorfladen Obersfeld



Informationen rund um das Thema Nahversorgung im ländlichen Raum durch Bürger-Engagement:

Vereinigung der Bürger- und Dorfläden in Deutschland e.V. externer Link
Dorfladen-Netzwerk – Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.Vexterner Link


Treffen der Dorfläden in Main-Spessart

An das Regionalmanagement wurde der Wunsch herangetragen, einen Erfahrungsaustausch unter den Dorfläden zu organisieren. Wir haben die Anregung gerne aufgenommen und laden seit Herbst 2015 ein- bis zweimal im Jahr zu einem Austauschtreffen ein. In der Regel tauschen sich hier die Verantwortlichen der bestehenden Dorfläden über Fragen des täglichen Betriebs aus (Kosten und Einnahmen, (regionale) Lieferanten, Organisatorisches etc.). Es gab aber auch schon Treffen, bei denen sich neu entstehende Initiativen bei den erfahreneren informieren konnten. 

Im Oktober 2018 organisierte das Regionalmanagement eine Informationsfahrt zu vier Dorfläden im Landkreis Aschaffenburg (Wiesen, Kleinkahl, Schöllkrippen-Hofstädten und Sailauf-Eichenberg), die für bestehende und künftige Dorfladeninitiativen in Main-Spessart viele interessante Einblicke und Anregungen bot.


Rückblick: Als der erste Dorfladen nach Main-Spessart kam

Im Mai 2011 organisierte das Regionalmanagement eine Exkursion in den Dorfladen nach Heilgersdorf, der erste eigenfinanzierte Dorfladen in Nordbayern, bei dem die Bevölkerung von Beginn an mit einbezogen wurde.

Nach diesem Modell entstand im Februar 2012 ein Dorfladen in der Gemeinde Gräfendorf. Durch die Unterstützung zahlreicher Bürger konnte in sehr kurzer Zeit ein Laden in den Räumen der ehemaligen Schlecker-Filiale eröffnet werden. Die Nahversorgung für den Ort wurde damit gesichert und Arbeitsplätze konnten geschaffen werden.

Im Oktober 2012 waren alle Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte sowie interessierte Bürger in den Dorfladen nach Gräfendorf eingeladen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Ergänzt wurde der Besuch durch einen Vortrag von Bürgermeister Dieter Möhring aus Aidhausen mit dem Titel „Dorflädle Aidhausen – Ein Projekt der Gemeinde und der Bürger“.