Markt Thüngen

ThüngenDer Markt Thüngen befindet sich am südöstlichen Rand des Kreises Main-Spessart, etwa 25 km nördlich von Würzburg und 30 km westlich von Schweinfurt entfernt. Thüngen ist seit dem 1. Mai 1978 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen und hat im Jahr 2024 etwa 1.400 Einwohner. Die rund 1.361 Hektar große Gemeinde wird von der Bundesstraße 26 durchquert und liegt am Mittellauf der Wern, an die sich der Werntalradweg schmiegt. Nach der Fertigstellung der Werntalbahn fahren seit dem 16.  April 1879 auch Züge durch Thüngen. Der Bahnhof war jedoch nur für etwa 100 Jahre in Betrieb, Personenzüge halten nicht mehr in Thüngen. 

Das Ortsbild wird geprägt von der großen Schlossanlage, die sich im Herzen des Ortes befindet und zu der das Burgschloss,  das Spitalschloß und der "Alte Stock" gehören. Die Schlösser werden von den Familien von Thüngen  bewohnt. Einige Meter weiter stehen die Orangerie, das Burgsinner Schloß und die Burgbrauerei "Herzog von Franken", ehemals "Thüngener Bier". Im Renaissance-Saal des Burgsinner Schlosses können Eheschließungen vollzogen werden. Die im Privatbesitz befindlichen historischen Gebäude, welche unterschiedliche Baustile von der Neugotik bis zum Barock in sich vereinen, sind oft die Kulisse für kulturelle Veranstaltungen. Das Rathaus befindet sich am Planplatz, auf welchem in Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern am 18. Mai 1892 die erste Ludwigslinde gepflanzt wurde.

Am 19. April 788 wurde Thüngen erstmals als Tungede urkundlich erwähnt. 1465 wurde Thüngen zur Stadt erhoben, was die Befestigung mit Mauern und Türmen sowie eine Stadtverfassung erlaubte. Zünfte durften eingeführt und Wochenmärkte abgehalten werden. Am 28. Juni 1814 wurde Thüngen im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen dem Königreich Bayern zugesprochen. Im Jahr 1825 musste das Zunftwesen eingestellt werden. Offiziell wurde das Stadtrecht aber niemals aberkannt.

Im Markt Thüngen haben Industrieunternehmen und viele mittelständische Handels-, Handwerks- und Gewerbebetriebe ihren Standort. Die Landschaft bilden Mischwälder, landwirtschaftliche Flächen uns aufgelöste Weinberge. Zwei große Solarparks ("Am Ried", seit 2010, 39 Hektar sowie  "Oberhalb der Buchenhölle", seit 2022, 24 Hektar) erzeugen Strom für das Umland.  Die auf dem Festplatz in der Bahnhofstraße gefeierte Kirchweih im  September ist fester Bestandteil des Brauchtums, ebenso die MusikSommernacht im Juli und die GlühWeihnacht. Das historisch belegte Marktrecht wird mit mehreren verkaufsoffenen Markttagen gelebt. Moderne und Tradition sind in Thüngen vereint.