Welche Kriterien bei den Wohnraumangeboten für die Geflüchteten aus der Ukraine wichtig sind

11.04.2022

293 Wohnmöglichkeiten wurden dem Landratsamt bisher als mögliche Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine gemeldet. Die Bandbreite der Angebote ist sehr groß: Sie reicht von kleinen Einzimmerapartments bis zu ganzen Häusern, von vollmöblierten bis zu leerstehenden Objekten. Auch der Zeitraum der möglichen Nutzung ist sehr unterschiedlich. „Wir haben erstmal vorrangig die möblierten und großen Wohnungen belegt, die auch für längere Zeit zur Verfügung stehen“, so Thomas Reuter von der Sozialverwaltung des Landratsamtes. „Denn“, so Reuter, „es besteht überwiegend der Wunsch der Geflüchteten gemeinsam mit Verwandten oder Freunden wohnen zu können. Diese Wünsche versuchen wir zu erfüllen.“ Wo dies nicht in einer gemeinsamen Wohnung möglich ist, wird  geprüft, ob mehrere Unterkünfte in räumlicher Nähe zu finden sind. Das gesamte Verfahren ist sehr zeitaufwendig, daher wurden bislang insbesondere viele Anbieter kleinerer Wohnungen noch nicht kontaktiert. Gleiches gilt für Objekte, die nicht oder nur teilmöbliert sind. „Wir werden, wenn der Zustrom weiter anhält, sicher auch auf diese Angebote zurückgreifen“, stellt Reuter klar. Das Landratsamt ist sehr dankbar, dass so viele Menschen aus dem Landkreis bei der Unterbringung unterstützen möchten und bittet um Verständnis, dass die Angebote nach dem Bedarf abgearbeitet werden.  

Landratsamt vermittelt momentan nur in separate Wohneinheiten  
Neben den Wohnungen bieten viele Landkreisbürger auch an, Menschen mit in ihren Haushalt aufzunehmen. „Es ist ohne Frage eine große Geste der Mitmenschlichkeit“, so Landrätin Sabine Sitter, „doch die Erfahrungen zeigen, dass verständlicherweise in derartigen Wohnsituationen nach einiger Zeit von beiden Seiten der Wunsch nach mehr Privatsphäre auftaucht.“ „Solange wir noch Wohnungen vermitteln können, ist dies die bessere und langfristigere Lösung“, unterstreicht Reuter das Vorgehen der Verwaltung. Unterstützung ist aber dennoch in vielen Bereichen nötig und willkommen, so dass diese engagierten Anbieter sicher in anderer Form Hilfestellung bieten können. In vielen Kommunen formieren sich wieder Helferkreise und sind dankbar für Freiwillige, die sich bei Freizeitangeboten, Fahrdiensten oder Deutschkursen einbringen möchten. Auch bei der Servicestelle Ehrenamt des BRK-Kreisverbands Main-Spessart können sich Ehrenamtliche per Mail an ehrenamt@kvmain-spessart.brk.de oder telefonisch unter 09351 / 5081-101 melden.