Gründerservicenetz Main-Spessart: Thema Unternehmensnachfolge sollte rechtzeitig angegangen werden

06.10.2023
GSN
GSN-Geschäftsführer Holger Steiger (Mitte) mit den beiden Beratern Bernd Hergenröther (links)
und Winfried Braun.
Foto: Markus Rill

Das Thema Regelung der Unternehmensnachfolge wurde bei der 42. Gesellschafterversammlung des Gründerservicenetz Main-Spessart am Mittwoch, 4. Oktober, im Großen Sitzungssaal des Landratsamts besprochen. Die Vertreter von IHK und Handwerkskammer betonten: „Häufig wird eine Betriebsübergabe zu spät angegangen. Es ist wichtig, sich rechtzeitig darum zu kümmern.“

Im Landkreis Main-Spessart sei eine Vielzahl von Betriebsinhabern über 60 Jahre alt. Ihnen empfehlen die Experten, sich mit dem Thema zu befassen. Schließlich sei der Aufbau eines Unternehmens oft das Lebenswerk eines Menschen und die Übergabe in die richtigen Hände deshalb ein enorm wichtiger Schritt. Eine Nachfolge innerhalb der Familie oder des Betriebs komme aber immer seltener zustande.

„Die Suche und Einarbeitung des richtigen Nachfolgers können einige Jahre in Anspruch nehmen“, so Dr. Lukas Kagerbauer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. „Eine neutrale Bewertung des zu übergebenden Unternehmens sowie umfangreiche steuerliche Beratung sind bei einer Betriebsübergabe unerlässlich“, erklärte Michael Pfister von der Handwerkskammer für Unterfranken.

Für eine Betriebsübernahme kommen auch potenzielle Gründer infrage, unterstrich Holger Steiger, Geschäftsführer des GSN. Deshalb beschäftigt sich das Gründerservicenetz intensiv mit dem Thema. Die Webseiten www.nexxt-change.orgexterner Link und www.hwk-ufr.de/artikel/betriebsboerse-der-bayerischen-handwerkskammern-78,0,119.htmlexterner Link bieten Einblicke, Hinweise und die Möglichkeit, Kontakte zu Unternehmen oder möglichen Nachfolgern zu knüpfen. Grundsätzliche Hinweise der Handwerkskammer zu einer Betriebsübergabe finden sich unter www.hwk-ufr.de/artikel/betriebsnachfolge-78,2891,117.htmlexterner Link

In der Versammlung stellte sich auch Gründer Martin Ludwig aus Birkenfeld vor. Sein Startup www.wertpapierplus.deexterner Link steht beispielhaft für eine gelungene, vom Gründerservicenetz begleitete Gründung sowie für die Kooperation des GSN mit dem Starthouse Lohr.

Außerdem wurde die Wirtschaftsplanung des GSN bis 2029 besprochen. Das Augenmerk liegt weiterhin auf einer soliden und seriösen Finanzierung.

Grundsätzlich werde die wirtschaftliche Lage schwieriger. Trotz der nach wie vor niedrigen Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent in Main-Spessart stellte Steiger fest: „Wir hatten im August 2023 fast ein Viertel mehr Arbeitslose im Landkreis als im August 2022.“ Kagerbauer warnt: „Der Wind wird rauer.“