Landrätin Sabine Sitter reist zur Kiellegung der möglichen neuen „Spessart“ nach Rostock

11.08.2023

2023-08-08 Kiellegung Rostock (1)

Landrätin Sabine Sitter, Anna Wolf, Franz Wolf, Herbert Hausmann (vorne), Dr. Wolfgang Vorwerk,
Thomas Schiebel. Foto: Markus Rill.

Nicht alle Tage wohnen Landräte aus dem Süden Deutschlands der Kiellegung von Schiffen im hohen Norden bei. In dieser Woche aber reiste Landrätin Sabine Sitter aus Main-Spessart nach Rostock, um dort an der Kiellegung eines neuen Marinebetriebsstoffversorgers teilzunehmen. Gut möglich, dass dieses Schiff nach seiner Fertigstellung den Namen „Spessart“ tragen wird.

Seit 1979 besteht eine inoffizielle Patenschaft zwischen dem Marinetanker „Spessart“ und dem Landkreis Main-Spessart, seit 2007 ist die Patenschaft offiziell. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Patenschaften zwischen zivil besetzten Schiffen der Deutschen Marine und den namensgebenden Städten, Landkreisen oder Regionen. Allerdings ist auch das dazugehörige Schiff, ebenso wie das Partnerschiff „Rhön“, nach mehr als 45 Betriebsjahren in die Jahre gekommen. Beide Tanker sollen stillgelegt werden, sobald die Nachfolgeschiffe fertiggestellt sind.

In Rostock haben die bauverantwortliche Naval Vessels Lürssen, die bauausführende Meyer-Werft sowie Vertreterinnen und Vertreter der Marine, des Verteidigungsministeriums sowie des Beschaffungsamts der Bundeswehr die Kiellegung – vergleichbar mit der Grundsteinlegung beim Hausbau – eines der Nachfolgeschiffe gefeiert. Dazu eingeladen waren auch Landrätin Sabine Sitter sowie Vertreter des Freundeskreises der „Spessart“. Unter anderem reisten der frühere Landrat Thomas Schiebel, der frühere Kreisrat Franz Wolf und Dr. Wolfgang Vorwerk, aus Lohr stammender früherer Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Boston und so etwas wie der Initiator der offiziellen Patenschaft von Landkreis und Marinetankschiff, zur Kiellegung an.

Siemtje Möller, Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, betonte die Bedeutung der Betriebsstoffversorger für die Marine. Die derzeitige Weltlage verdeutliche die Wichtigkeit der hohen Investition in zwei neue Tankschiffe. Die Gäste aus Main-Spessart genossen die Teilnahme an der ungewohnten Zeremonie. „Wir freuen uns, wenn weiterhin eine ,Spessart‘ auf den Weltmeeren fährt“, betont Landrätin Sabine Sitter. „Es war uns wichtig, mit unserem Besuch hier unsere Verbundenheit zu zeigen. Wir streben an, die Partnerschaft fortzusetzen und weiterhin mit Leben zu füllen.“

In der riesigen Werkhalle war das erste Bauteil („Sektion“) des künftigen Tankschiffs, eine rund 20 mal 24 Meter große, über 173 Tonnen schwere Stahlkonstruktion zu bewundern. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des ersten der beiden neuen Schiffe ist für 2025 geplant. Insgesamt werden zwei 173 Meter lange Tankschiffe gebaut.  Die Nachfolger für „Spessart“ und „Rhön“ werden über eine 42-köpfige Stammbesatzung verfügen, die um 23 Personen aufgestockt werden kann. Die neuen Flottentanker werden imstande sein, zwei Schiffe parallel zu betanken.

konzeptgrafik-betriebsstoffversorger-klasse-707---nvl-group
Grafik: Naval Vessels Lürssen