^10.11.2022
Insgesamt 14 Freiwillige des Bergwaldprojektes e.V. waren kürzlich eine Woche lang für den Erhalt der Magerrasen im Gemeindegebiet Karbach im Einsatz. Unter dem Motto „Aufblühen“ kooperierte das Projektmanagement des BayernNetzNatur(BNN)-Projektes gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Muschelkalk wie bereits im vergangenen Herbst mit dem Bergwaldprojekt. Ziel ist es, wertvolle Magerrasen durch Pflege offen zu halten.  

Die Magerrasen stellen einen wichtigen Lebensraum für besondere Tier- und Pflanzenarten dar, wie z.B. die Blauflügelige Ödlandschrecke oder die Goldaster. Damit diese Lebensräume erhalten bleiben, müssen sie regelmäßig gepflegt werden, da sich sonst vermehrt Sträucher oder Bäume auf den Flächen ausbreiten. Die Pflege durch das Bergwaldprojekt erfolgte ausschließlich in Handarbeit und überwiegend mit Handsägen und Astscheren. Nur vereinzelt, wo die Sträucher bereits zu dicht waren, wurde mit dem Freischneider gearbeitet.  

Während der Projektwoche gab es neben der Arbeit auf den Magerrasen auch Besuch von Ziegenhirte Manfred Werthmann aus Frammersbach, der die Flächen im Sommer beweidet. Er konnte den Freiwilligen etwas zu seiner täglichen Arbeit mit den Ziegen erzählen und erklärte auch, warum diese „Nachpflege“, die die Freiwilligen nun übernahmen, so wichtig ist. Auch wenn Ziegen dafür bekannt sind, Sträucher zu fressen, können sie doch nicht alle Sträucher vollständig abfressen.  

Der Bürgermeister der Gemeinde, Bertram Werrlein, stattete den Freiwilligen ebenfalls einen Besuch ab. Er war begeistert vom Engagement der Gruppe und freute sich, dass das Bergwaldprojekt nun zum zweiten Mal in seiner Gemeinde zu Besuch ist. Zum Dank für den tatkräftigen Einsatz bekamen die Freiwilligen einen Bocksbeutel vom Bürgermeister überreicht. 

Als krönenden Abschluss dieser arbeitsreichen Woche gab es noch eine gemeinsame Führung von der Gebietsbetreuerin für Muschelkalk, Christiane Brandt, und der Projektmanagerin des BNN-Projektes, Melissa Pfitzner, im nahegelegenen Naturschutzgebiet Kallmuth.  

Hintergrund: 
Der Verein Bergwaldprojekt e.V. setzt sich für den Schutz, Erhalt und die Pflege des Bergwaldes und der Kulturlandschaften ein und fördert das Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur. Das Bergwaldprojekt arbeitet zusammen mit Freiwilligen, um die Funktionen der verschiedenen Ökosysteme zu erhalten. Während der Projektwochen wird den Teilnehmenden die Bedeutung und Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusstgemacht. Die Arbeiten werden von erfahrenen und qualifizierten Projektleitern des Bergwaldprojektes vor Ort betreut. 

Das BayernNetzNatur-Projekt des Landschaftspflegeverbandes Main-Spessart e.V. läuft seit Juni 2019. Das Projekt setzt in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und anderen Kooperationspartnern naturschutzfachliche Maßnahmen um, damit Magerstandorte durch geeignete Pflege und Bewirtschaftung offengehalten und weiter optimiert werden. Auf diese Weise können wertvolle Lebensräume für seltene Tagfalter und Pflanzen wie Orchideen entwickelt werden. So entstehen zwischen den hochwertigen Naturschutzflächen im Muschelkalk wichtige Trittsteinflächen für den Biotopverbund. Das Projekt wird gefördert vom 
Bayerischen Naturschutzfonds mit einem Zuschuss aus Zweckerträgen der Glücksspirale.  

Weitere Informationen zum Bergwaldprojekt gibt es unter www.bergwaldprojekt.de. Informationen zum BayernNetzNatur-Projekt sind unter www.kalklebensräume-msp.net zu finden. 


<sup>14 freiwillige des Bergwaldprojektes pflegen Magerrasen (Christiane Brandt)

Der Ziegenhirte berichtet über seine Arbeit und die Bedeutung von Beweidung (Christiane Brandt)</sup>

^{Erfolgreicher Abschluss der Projektwoche mit Bergwaldprojekt, Gebietsbetreuung Muschelkalk
und BNN Projektmanagement (Saskia Becker)}