Strukturelemente bereichern die Landschaft

07.06.2024

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Zum Bild: Der Stadelhofener Landwirt Peter Kraft stellt seine Streuobstwiese, eine Hecke
und seine vielfältigen ackerbaulichen Kulturen vor.  Foto: Charlotte Pohse/ LPV MSP

Rund 15 Personen nahmen trotz unbeständigen Wetters Ende Mai am Ackerspaziergang nach Stadelhofen teil. Eingeladen zu dieser Veranstaltung im Rahmen des Projekts „A.ckerwert – Nachhaltig Verpachten für Mensch und Natur“ hatten Charlotte Pohse vom Landschaftspflegeverband Main-Spessart e.V. (LPV), Landwirt Peter Kraft und Michelle Horn-Cetinköprülü, Streuobstberaterin am Landratsamt Main-Spessart.

Das Projekt „A.ckerwert“ unterstützt FlächeneigentümerInnen und Landwirte bei der Ausgestaltung und Umsetzung von naturschutzfachlichen Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Pachtflächen (u.a. Äcker, Wiesen, Weiden und Streuobstwiesen). Wie solche Maßnahmen zur Förderung der Strukturvielfalt in der Landschaft ganz praktisch aussehen können, erfuhren die Teilnehmenden bei dem Spaziergang unter dem Motto „Strukturelemente in der Land(wirt)schaft – Streuobst, Hecke und Co“.

Der Stadelhofener Landwirt Peter Kraft stellte seinen Betrieb vor. Nach einem kurzen Spaziergang zur familieneigenen Streuobstwiese berichtete er von seinen Erfahrungen mit der Anlage und Pflege der angrenzenden Hecke und Obstbäume. Charlotte Pohse (LPV) betonte, wie wichtig solche strukturgebenden Elemente in vorwiegend ackerbaulich genutzten Landschaften sind. Sie bieten vielen Arten Nahrung, Deckung und Brutmöglichkeiten, verbinden Lebensräume miteinander und beeinflussen Wasserhaushalt und Kleinklima positiv. Streuobstberaterin Michelle Horn-Cetinköprülü gab einen kleinen Überblick zum Streuobstanbau und beschrieb dessen positive Wechselwirkungen für Mensch und Natur.

Landwirt Peter Kraft bezeichnete die Streuobstwiese als „reine Herzensangelegenheit“, die wirtschaftlich nicht rentabel sei. Es stecke viel Arbeit und Zeit in der Baumpflege und Wiesen-Nutzung; ohne familiäre Hilfe bei der Obsternte und anderen Arbeiten sei die Bewirtschaftung der Streuobstwiese nicht zu stemmen. Einig waren sich alle Anwesenden, wie wertvoll heimische Streuobstwiesen als Lebens - und Erholungsraum sind. Mit dem Kauf von Obstsaft von regionalen Streuobstwiesen kann jeder einen Beitrag zu ihrem Erhalt leisten.

Bei einem Glas Apfelsaft von der besuchten Streuobstwiese gab Peter Kraft abschließend einen kleinen Überblick über die zahlreichen, von ihm angebauten Ackerkulturen. Trocken geblieben bis zum Schluss erfuhren die Teilnehmenden noch etwas über verschiedene Ansätze des Landwirtes, naturschutzfachliche Aspekte in die ackerbauliche Nutzung zu integrieren. u.a. im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Weite-Reihe-Getreide mit blühenden Untersaaten.

Flächeneigentümer und -eigentümerinnen oder Landwirte, die Interesse an einer naturschutzfachlichen Beratung zur Flächennutzung haben, wenden sich bitte an den Landschaftspflegeverband Main-Spessart, E-Mail Landschaftspflegeverband@Lramsp.de,  Telefon: 09353/793-1866.

Weitere Informationen zum Projekt A.ckerwert finden Sie unter www.ackerwert.deexterner Link.