Workshop am 25.04.2024 zum Thema Ackerwildkrautschutz

06.05.2024

Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand? Das geht, wie der Erfolg des Bayrischen Vertragsnaturschutz-Programms auf Äckern in Main-Spessart zeigt. Am 25.04.2024 fand im historischen Rathaus in Karlstadt ein gemeinsamer Workshop von der unteren Naturschutzbehörde Main-Spessart, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt und des Landschaftspflegeverband Main-Spessart zum Erfahrungsaustausch über dieses Förderinstrument statt.  

Zahlreiche Landwirte aus der Region nahmen teil und berichteten über Ihre Erfahrungen nach mehrjähriger freiwilliger Teilnahme. Ziel dieses Instrumentes ist es, eine naturschonende Landwirtschaftliche Bewirtschaftung zu fördern. Die Landwirte setzen unter anderem auf eine Reduktion von Düngemitteln und besondere Fruchtfolgen, um auf ertragsschwachen Böden seltene und gefährdete Ackerwildkräuter zu unterstützen. Ihr Engagement wird durch Fördergelder des Freistaats und der EU honoriert.  

Das Programm zeigt hier vor Ort besonderen Erfolg. Nicht nur gibt es in Main-Spessart überproportional viele Flächen, die nach den strengen Vorgaben bewirtschaftet werden, es gibt auch außergewöhnliche Vorkommen seltener Ackerwildkräuter. Neben der guten Bewirtschaftung durch die Landwirte, begünstigen auch das Klima und die vergleichsweise schlechten Böden der Region die wertvollen Kräuter.  

Im Laufe des Workshops berichtete Melissa Pfitzner vom Landschaftspflegeverband über den Stand der Ackerwildkräuter in Main-Spessart. Die Region verfügt über Vorkommen von besonderen Arten der Roten Listen wie Rundblättriges Hasenohr und Flammen-Adonisröschen. Außerdem tritt hier auf geeigneten und mit Bedacht bewirtschafteten Äckern eine außergewöhnliche Vielfalt mit teils über 60 verschiedenen Arten auf. Später stellte Herr Schwab vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verschiedene Fruchtfolgemöglichkeiten vor und sprach über unerwünschte Arten, auf die bei übermäßigem Vorkommen reagiert werden muss. Daran knüpfte Herr Veeh als Berater für ökologischen Landbau an. Er machte deutlich, dass nicht jede Fläche für dieses Programm geeignet sein. Zu gute Böden erschweren den Umgang mit dominanten Problemarten.  

Zuletzt berichteten zwei Landwirte aus der Region von ihren persönlichen, überwiegend positiven Erfahrungen in dem Programm.  

Trotz einiger Hürden will ein Großteil der Landwirte langfristig bei dem Programm dabeibleiben und einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis Main-Spessart leisten.