Wenn Schüler zu Lehrkräften werden- Unterricht am Smartphone in der Mittelschule Eußenheim

04.03.2024

Smartphonehilfe Mittelschule Eußenheim_ Sabine Baer
Foto: Sabine Baer

Smartphones sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken und für die meisten Menschen ständige Begleiter. Während die jüngere Generation mit dieser Technik aufgewachsen ist und das Smartphone quasi im Schlaf bedient, ist für viele ältere Menschen der Umgang mit dem Smartphone oder Tablet mit Unsicherheit oder Skepsis verbunden.

Am 27. Februar stellten sich deshalb 10 Schülerinnen und Schüler der siebten und neunten Klasse der Mittelschule Eußenheim als „Lehrkräfte“ für die ältere Generation zur Verfügung. Die zweistündige Veranstaltung war von EMiL, der Freiwilligen Agentur des Landkreises Main Spessart, gemeinsam mit der Klassenleitung der 9. Klasse und stellvertretenden Schulleiterin der Mittelschule Eußenheim, Marion Stöhr organisiert worden. Die teilnehmenden 15 Erwachsenen hatten sich gut auf den Nachmittag vorbereitet und hielten lange Listen mit Fragen bereit. Wie kann ich mir meinen Standort anzeigen lassen, wenn ich spazieren gehe? Wie bekomme ich die Discounter-App auf mein Handy? Wie kann ich Fotos versenden? Das waren häufige Fragen, die alle mit Geduld, konzentriert und mit großem Sachverstand geklärt wurden. Schwierige Fragestellungen lösten die Schüler im Team. Nicht nur konkrete Probleme wurden besprochen, sondern auch allgemeine Ängste im Umgang mit der Technik. „Ich habe immer Angst etwas aus Versehen zu löschen“, äußerte eine Teilnehmerin und konnte ebenso beruhigt werden wie jene, die befürchtete, dass nach falscher Bedienung ihr Tablet nicht mehr funktioniert.

Schulleiterin Sabine Baer, die es sich nicht hatte nehmen lassen, die Teilnehmenden persönlich zu begrüßen, hatte als erfahrene Lehrkraft noch einen wichtigen Hinweis: Gleich alles auszuprobieren und üben. Dieser Ratschlag wurde auch umgesetzt und wenn es noch nicht wie gedacht klappte, waren die jugendliche Unterstützung zur Stelle. Unterstützung, die im eigenen Umfeld oft nicht so einfach zu bekommen ist. „Meine Tochter hat dafür keine Geduld“ oder „Die Enkelkinder wohnen weit weg“, das waren Sätze, die in dieser Form an diesem Nachmittag mehrfach fielen. Umso mehr genossen die Erwachsenen wie engagiert und kompetent die Schüler sich mit ihnen unterhielten und ihre Probleme lösten. Dass es dazu auch noch Kaffee und Kuchen gab, machte den „Unterricht“ noch angenehmer. Die Begegnung zwischen den verschiedenen Generationen klappte ausgezeichnet und so gab es zum Ende der Veranstaltung durchweg positive Rückmeldung von beiden Seiten.

Die nächste Smartphone- und Tablethilfe findet statt am Mittwoch, den 13. März von 14.00 bis 16:00 Uhr an der Mittelschule in Zellingen. Es sind noch wenige Plätze frei. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per E-Mail freiwilligenagentur@lramsp.de oder telefonisch unter 09353/793 1156.