Attraktives Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr: Neue Buslinie im Stundentakt

30.01.2024

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Foto (Andrea Stiel): Bei einer Infoveranstaltung warben Vertreter des ÖPNV und der Landkreise Main-Spessart und Würzburg sowie der Städte und Gemeinden, die an der Strecke der neuen Buslinie zwischen Lohr, Karlstadt und Würzburg liegen, für das neue Angebot.

Deutliche Verbesserungen gibt es seit 1. Januar für Fahrgäste, die von Lohr und Karlstadt nach Würzburg bzw. in umgekehrter Richtung kommen wollen. Mit der neuen Buslinie 613, die auf der linken Mainseite über Wiesenfeld, Laudenbach, Himmelstadt, Zellingen, Erlabrunn und Margetshöchheim verkehrt, wurde eine deutlich bessere Anbindung und Taktung geschaffen. Werktags kann man hier nun zwischen 6 bis 22 Uhr stündlich fahren, am Wochenende immerhin noch alle zwei Stunden. Dies wurde bei einer gemeinsamen Infoveranstaltung erläutert, zu der die Verantwortlichen der beteiligten Landkreise Main-Spessart und Würzburg eingeladen hatten.

Die Neuerungen waren im Zuge der Neugestaltung der sogenannten Linienbündel im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) möglich geworden. Ebenfalls davon betroffen sind die neuen Anbindungen von Steinfeld, Urspringen, Erlach, Halsbach, Retzbach und Retzstadt etwa an die Bahnhöfe in Lohr bzw. Retzbach-Zellingen. Damit konnte beispielsweise durch den Einsatz größerer Fahrzeuge und neuer Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten eine Verbesserung für die Schülerinnen und Schüler aus Retzstadt erzielt werden. In Lohr werden nun von den Ortschaften entlang der neuen Linien 612 und 614 die Pendlerzüge nach Aschaffenburg und Würzburg erreicht. Von Urspringen kann man mit der Linie 614 auf der neuen Route stündlich ab 5.13 Uhr bis 18 Uhr nach Lohr gelangen. Und auch das Gewerbegebiet Retzbach konnte mit der Linie 610 angeschlossen werden. In Würzburg wurde die Anbindung der Linie 613 so geplant, dass in der Zellerau in die Straßenbahn umgestiegen werden kann und damit weitere Ziele in Würzburg gut erreichbar sind.

Monika Mützel, die Nahverkehrsbeauftragte von Main-Spessart, und Bastian Engert von der APG, dem Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, erläuterten die Vorteile, die sich nun für die Fahrgäste ergeben. Mit der neuen Buslinie 613 gibt es nun insgesamt fünf Linien, bei denen eine planerische und finanzielle Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Main-Spessart und Würzburg besteht. „So etwas wäre früher undenkbar gewesen,“ erinnerte Manfred Goldkuhle, der stellvertretend für die kurzfristig verhinderte Landrätin Sabine Sitter an der Infoveranstaltung teilnahm, an die Zeiten vor dem Verkehrsverbund. Er war voll des Lobes für das neue Angebot: „Das ist ein guter Tag für den ÖPNV in beiden Landkreisen.“ Nun komme es darauf an, dass die Menschen das neue Angebot annehmen und nutzen. Dies betonten auch die anderen Teilnehmer bei der Vorstellung. „Wir tun viel dafür, um den Fahrgastkomfort zu erhöhen, bessere Umstieges- und Zubringeranbindungen zu schaffen und die Taktfrequenz zu erhöhen,“ verdeutlichte Thomas Eberth, Landrat des Landkreises Würzburg. Er verband damit die Hoffnung, dass die Menschen ihre Autos öfter einmal stehen lassen oder sogar ganz auf den ÖPNV umsteigen. Um diesen möglichst attraktiv zu gestalten, nehmen die beteiligten Landkreise mittlerweile viel Geld in die Hand. So schießt beispielsweise der Landkreis Main-Spessart jährlich rund sechs Millionen Euro zu.

Auch wenn die neuen Linien seit 1. Januar in Betrieb sind, muss an der ein oder anderen Stelle noch nachjustiert werden. Busunternehmer Franz Hock, der die Linien betreibt, warb hier um Verständnis. Zudem hätten sich auch Eisregen, Bauerndemos und Bahnstreiks in den vergangenen Wochen auf den Busverkehr ausgewirkt. Zukünftig müsse vermehrt mit Baustellen auf den Strecken gerechnet werden, die ebenfalls zu Verkehrsbehinderungen führen würden. Man stehe hier in enger Abstimmung mit dem Verkehrsverbund. Dennoch steht für den Busunternehmer fest: „Wir haben hier ein phantastisches Angebot für den Kunden!“