Die Apfelbaumgespinstmotte tritt dieses Jahr verstärkt in Gärten und Streuobstbeständen auf

Kreisverband für Gartenbau- und Landespflege Main-Spessart und Kreisfachberatung Gartenkultur und Landespflege informiert zur Apfelbaumgespinstmotte 

Zurzeit entdeckt man im Flur oder im Garten verstärkt Apfelbäume mit hellen später braun werdenden Gespinsten und Fraßschäden an den jungen Trieben. Verantwortlich für dieses Bild sind die Raupen der Apfelbaumgespinstmotte. Diese haben eine hellgraue bis 
cremefarbene Tönung. Das erwachsene Tier hat häufig weiße Vorderflügel, die schwarz oder dunkel gepunktet sind. Die Hinterflügel erscheinen grau. Auffällig ist die an ein steiles Dach erinnernde Form des Schmetterlings, wenn die Flügel geschlossen sind.  

Sind die Raupen für Mensch und Tier gefährlich? 
Weder der Falter, noch die Raupen sind giftig oder gefährlich für Mensch oder Haustiere. Auch die Bäume erholen sich nach dem Kahlfraß durch einen neuen Austrieb – dem sogenannten Johannistrieb – noch im gleichen Jahr wieder. Gefährlich für die Bäume, wird ein Befall nur,  wenn die Raupen jedes Jahr an demselben Baum fressen, oder wenn dieser durch Trockenheit, Mistelbefall, mangelnde Pflege und Nährstoffmangel schon geschwächt ist.  Die Weibchen des Falters legen ihre Eier zwischen Juni und August auf junge Triebe und Zweige und überdecken das Gelege mit einem Sekret, welches schnell aushärtet und die Eier schützt. Die geschlüpften Larven überwintern im ersten Larvenstadium in dieser schützenden Hülle an den Bäumen. Im Frühjahr verlassen die Larven ihr schützendes Schild und die Raupen beginnen zu fressen. Um sich vor Fraßfeinden und Witterungseinflüssen zu schützen, bauen die älteren Raupen ein feines Gespinst. 

Warum gibt es in diesem Jahr so viele dieser Schadinsekten?  
Ein Massenauftreten von Insekten ist immer das Ergebnis mehrere Einflussfaktoren. So spielen das Nahrungsangebot, das Fehlen natürlicher Feinde aber auch die Witterung eine wesentliche Rolle. Zu beobachten ist, das milde, schneearme Winter ein Massenauftreten begünstigen und sehr viele Larven das erste Stadium überstehen. Die Apfelbaumgespinstmotte bildet pro Jahr eine Generation aus. 

Wie kann man dem Befall vorbeugen und den Kahlfraß verhindern?  
Ein Pflanzenschutzmitteleinsatz ist nur im Ausnahmefall notwendig und ist nur vor der Gespinstbildung zielführend, da die Raupen durch das Gespinst vor äußeren Einflüssen sehr gut geschützt sind. Sorgen Sie deshalb für die Förderung der natürlichen Feinde der Gespinstmotten und schaffen sie ein vielfältiges Umfeld in dem sich Schlupfwesen, der Ohrwurm oder die Grüne Florfliege wohl fühlen.
Der einfachste Weg zur Bekämpfung ist die regelmäßige Kontrolle auf einen Befall. Sammeln Sie die Raupen ab, sobald Sie sie finden. Die feinen Gespinste können mit der Hand oder einer Gartenschere entfernt werden und sollten über die Restmülltonne entsorgt werden. Wenn Sie jetzt im Sommer einen Befall festgestellt haben, sollten Sie den Baum kurz vor dem Winter zurückschneiden und die Äste auf Gelege kontrollieren.  

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Fotos (Hilmar Keller)