Chinaseuche in Hobbykaninchenhaltungen im Landkreis Main-Spessart

Das Veterinäramt Main-Spessart weist darauf hin, dass es in den letzten Wochen zum Auftreten der Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD), auch Chinaseuche genannt, in Kaninchenhaltungen in der östlichen Region des Landkreises gekommen ist. In Hobbybeständen sind mehrere Tiere erkrankt und innerhalb kürzester Zeit verendet. Die Diagnose der behandelnden Tierklinik wurde durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigt.

Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine auf Haus- und Wildkaninchen übertragbare Krankheit mit schnellem meist tödlichem Verlauf. Neben der schon seit den 90 er Jahren bekannten klassischen Form dieser Krankheit, die oft ohne deutlich sichtbare Symptome verläuft, wurde seit 2010 eine neue Variante beobachtet, die auch in Bayern für zahlreiche Ausbruchsgeschehen gesorgt hat. Hierbei erkranken im Gegensatz zur klassischen Form auch Feldhasen und Jungtiere unter 6 Wochen. Beide Virusvarianten werden durch direkten Kontakt mit infizierten Kaninchen sowie indirekt durch den Menschen, Futter (Grünfutter!), ungereinigte Käfige und auch durch stechende Insekten übertragen. Es kommt zu Gerinnungsstörungen und in der Folge zu Schleimhautblutungen sowie zur Zerstörung von Leberzellen.

Die Krankheit ist für den Menschen und andere Tiere nicht gefährlich. Es besteht weder eine Anzeige- noch eine Meldepflicht. Kaninchenhalter können ihre Tiere durch vorbeugende Impfung schützen und sollten sich hierfür an ihren Tierarzt wenden.