Mobilitätskonzept für den Landkreis nimmt Fahrt auf

Der Landkreis Main-Spessart ist der flächengrößte Landkreis in Unterfranken. Durch eine ungleiche Verteilung der Bevölkerung mit Konzentration auf das Maintal und geringer Dichte in der Fläche gestaltet sich der ÖPNV entsprechend anspruchsvoll. Für die Zukunft ein flachendeckendes, zufriedenstellendes und finanzierbares Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln trotz Bevölkerungsrückgang aufrechtzuerhalten, ist erklärtes Ziel des Landkreises. Gleichzeitig ist es auch im Zeichen des Klimawandels wichtig, umweltverträgliche Verkehrslösungen zu stärken. In einer Mobilitätsstudie sollen die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung in Main-Spessart und die verschiedenen Möglichkeiten der Verkehrsanbindung vom ÖPNV bis hin zu Bürgerbus und Car-Sharing umfassend untersucht werden.

Zu einem offiziellen Startschuss für dieses Projekt waren Vertreter der Busunternehmen, Entscheidungsträger der kommunalen Allianzen, die Behinderten- Senioren- und Klimaschutzbeauftragten des Landkreises sowie zahlreiche weitere Verantwortliche in das Landratsamt eingeladen. Thomas Huber von der DB Regio Bus der Region Bayern, unter dessen Regie diese Studie erarbeitet wird, stellte die wichtigsten Schritte des Konzeptes vor. Eine umfangreiche Bestandsaufnahme ist bereits erfolgt. Auf dieser Grundlage soll nun weitergearbeitet werden. In einer landkreisweiten Befragung der Haushalte werden die derzeitigen Verkehrsströme erhoben und auch nachgefragt für welche Zeiten und Strecken die Bürger noch einen derzeit nicht gedeckten Bedarf sehen. Diese Umfrage ist neben Bürgerforen die Basis für ein maßgeschneidertes Verkehrskonzept. Natürlich, das stellte Landrat Schiebel klar, werden nicht alle Wünsche durch den Landkreis selbst zu realisieren sein. Schließlich muss das System noch finanzierbar bleiben. Doch da man nicht nur den öffentlichen Nahverkehr einbezieht, sondern auch Bürgerbusse berücksichtigt und die Einführung von Car- und Bikesharing überprüft, möchte man am Ende den Einwohnern des Landkreises ein umfassendes Angebot machen können. Alle Möglichkeiten können dann benutzerfreundlich auf einer Internet-Plattform abgerufen werden. Die Erfahrungen aus anderen Landkreisen zeigen, so Huber, dass die Erschließung durch ein solches umfassendes Mobilitätskonzept deutlich gesteigert wird.

Bei der Zuhörerschaft stieß die Vorstellung auf ungeteilte Zustimmung. Für die Durchführung der Bürgerbefragung gab es noch etliche Anregungen, um ein möglichst umfassendes Bild zu erzielen. So werden die Fragebögen auch in den Amtsblättern abgedruckt werden und über die verschiedensten Medien soll für die Teilnahme geworben werden. Ziel ist es, von jung bis alt, vom Berufstätigen bis zum Schüler, vom Wanderer bis zum Besucher des Weinfestes, alle derzeitigen und potentiellen Nutzer zu erreichen. Die Befragung soll im Laufe des Monats April starten.