Neuer Klimaschutzbeauftragter für den Landkreis Main-Spessart

Michael KohlbrecherSeit Januar hat der Landkreis Main-Spessart einen Klimaschutzbeauftragten. Michael Kohlbrecher soll dazu beitragen das 2012 vom Kreistag verabschiedete Klimaschutzkonzept umzusetzen. Der Landkreis hat sich dabei das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 energieautark zu sein, das heißt den im Landkreis anfallenden Strom- und Wärmebedarf möglichst durch lokale, erneuerbare Energien selbst zu decken. Dass es bis dahin ein weiter Weg ist und viel zu tun gibt, zeigen die vorliegenden Zahlen: Als das Klimaschutzkonzept erstellt wurde, wurden im Landkreis gerade einmal 36 Prozent des Stromverbrauchs und 16 Prozent der benötigten Wärme erzeugt. „Letztlich ist beim Klimaschutz jeder einzelne Bürger gefordert,“ unterstreicht Kohlbrecher. Das reiche von der energetischen Gebäudesanierung bis zum Einsatz energieeinsparender Technik in Privathaushalten, Industrie, Gewerbe und Verwaltung. Seine Aufgabe sieht er hier vor allem auch im beratenden Bereich. Dass er dafür bestens gewappnet ist, beweist nicht zuletzt seine Ausbildung: Kohlbrecher studierte Forstwissenschaften und Erneuerbare Energien und ist zertifizierter Energieberater. So will er Bürger beraten, wie sie am eigenen Heim Energie einsparen können. Dafür wird er unter anderem im Rahmen der Sprechtage des Bauamtes Energieerstberatungen anbieten. „Diese sollen lediglich einen Überblick über mögliche Maßnahmen und Fördermöglichkeiten geben und keine Konkurrenz zu ansässigen Energieberatungsfirmen darstellen“ unterstreicht der Klimaschutzbeauftragte.

Auch für Kommunen und Unternehmen im Landkreis sieht er sich als Ansprechpartner und möchte die verschiedenen Akteure miteinander vernetzen. Deshalb sollen neben dem bereits bestehenden Agenda21-Arbeitskreis „Ressourcen“ weitere Arbeitsgruppen installiert werden, etwa für Unternehmen zum Thema Umweltmanagement-Zertifizierung. Kommunen möchte Kohlbrecher z.B. bei der Ausweisung neuer Baugebiete mit der Einführung einer solaren Bauleitplanung unterstützen. Dabei werden Empfehlungen abgegeben, wie die geplanten Häuser in Hinblick auf die Nutzung von Solarenergie möglichst günstig ausgerichtet werden können.

Auch die 52 kreiseigenen Gebäude hat Kohlbrecher in Sachen Energieeinsparung im Blick. Der Klimaschutzbeauftragte ist sich sicher, dass hier schon mit wenigen Investitionen Einsparungen erzielt werden können. Er möchte Mindeststandards definieren und Hausmeister schulen, ebenso wie die Nutzung der Gebäude zur alternativen Energiegewinnung voranbringen. So wird Kohlbrecher auch die geplante Bürger-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schulporthalle in Gemünden begleiten.

Zur Energieeinsparung im Landkreis sollen auch der Aufbau einer Online-Mitfahrzentrale und Kurse für energiesparendes Autofahren beitragen.
Die Öffentlichkeitsarbeit nimmt einen wichtigen Part bei den Aufgaben des Klimaschutzbeauftragten ein. Dazu gehören auch Projekte an Schulen und Kindergärten. Den Internetauftritt „Energie & Klimaschutz“ finden Sie auf der Homepage des Landkreises (www.main-spessart.de).externer Link Hier erhalten Interessierte wichtige Informationen zum Thema Energieeffizienz und -einsparung.

Zu erreichen ist der Klimaschutzbeauftragte im Kreisbauhof in der Bodelschwinghstraße 83 in Karlstadt, telefonisch unter 0 93 53 / 793 – 17 25 oder per E-Mail Michael.Kohlbrecher@Lramsp.de.