Sonderausstellung im Spessartmuseum eröffnet

07.12.2021
Verspielte Katzenkinder und treue Hundeaugen: Haustiere gelten heute als die besten Freunde des Menschen. Der Brauch, sich ursprünglich freilebende Tiere als Haustiere zu halten, geht schon Jahrtausende zurück. Eine neue Sonderausstellung im landkreiseigenen Spessartmuseum in Lohr zeigt, wie Nutztiere den Alltag in vielen Dörfern und Städten bis in die 1960er Jahre prägten.

In der vergangenen Woche eröffnete die Ausstellung „Tierisch gut. Last-, Reit- und Zugtiere im Spessart“, die bis einschließlich 11. September 2022 zu sehen ist. In der Ausstellung zeigen Museumsleiterin Barbara Grimm und wissenschaftliche Mitarbeiterin Christa Schleicher wie Tiere beim Transport von Gütern aller Art halfen: Rinder und Pferde vor Pflug und Wagen, karrenziehende Hunde und Ziegen oder lastentragende Maultiere und Esel.

Die Ausstellung spürt den in ganz Mitteleuropa berühmten Frammersbacher Fuhrleuten und ihren Pferden, den robusten „Spessartern“ nach, die unter anderem die Kurfürsten von Mainz und vor ihnen die Grafen von Rieneck züchteten. Auch die Leinreiterpferde, die Schiffe mainaufwärts zogen oder die Ochsen und Kühe, die zur Feld- und Waldarbeit unverzichtbar waren, werden thematisiert.

Spannende und abwechslungsreiche Exponate
Museumstechniker Andreas Eich sorgt dafür, dass die Exponate spannend und abwechslungsreich präsentiert werden. Beim Gedächtnisspiel der etwas anderen Art gilt es, Fahrzeug-Pärchen der Gegenwart und der Vergangenheit miteinander zu kombinieren. Wer möchte, kann sich – wie Sabine Sitter – selbst ein kleines Holzpferdchen als Andenken an den Museumsbesuch zusägen.

„Ich finde es beeindruckend, wie hier die Besonderheiten in Main-Spessart beleuchtet werden“, so Landrätin Sabine Sitter, die die Sonderausstellung eröffnete. Sie entdeckte zum Beispiel den „Homburger Steäisel“ oder alte Flurnamen, die auf Weideflächen hindeuten: den Geisberg in Kreuzwertheim, den Triebacker in Neustadt oder den Hengstkopf im Hafenlohrtal.

Zu vielen Begebenheiten wusste Museumsleiterin Barbara Grimm eine Geschichte zu erzählen. Sie berichtete von Viehhandelswegen im Spessart oder davon, dass früher nur privilegierte Menschen Hunde halten durften. Landrätin Sitter betonte, dass sie beobachte, dass sich zunehmend wieder mehr Menschen auf eine Verbundenheit mit der Natur und demzufolge mit der Haltung und Züchtung von Nutztieren besinnen würden.

Öffnungszeiten und weitere Informationen
Das Spessartmuseum, Schloßplatz 1, Lohr, ist von Dienstag bis Samstag, jeweils von 10 bis 16 Uhr, und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. An Heilig Abend ist das Spessartmuseum geschlossen, an Silvester von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen finden Sie hier: Spessartmuseum

Eröffnung Spessartmuseum
Foto: Die Leiterin des kreiseigenen Spessartmuseums in Lohr im Gespräch
mit Landrätin Sabine Sitter bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Tierisch
gut. Last-, Reit- und Zugtiere im Spessart“, die bis September 2022 zu sehen
sein wird. (Foto: Dorothea Fischer)