Aktualisierung des Internetauftritts des Landkreises in Leichter Sprache

14.04.2021
Inklusion wird noch immer durch viele Barrieren behindert. Dazu zählt auch die Sprache und hier ganz besonders die schriftliche. Lange Sätze, Fremdwörter und unübersichtliche Textstruktur machen es Menschen mit Lernschwierigkeiten oder auch Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, schwer den Textinhalt sicher zu erschließen. Dabei ist es in unserer Informationsgesellschaft unerlässlich, Texte verstehen zu können. Dies hat wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität und die Teilhabe in der Gesellschaft.

Landkreis hat Vorreiterrolle in Unterfranken
Der Landkreis Main-Spessart hat als einziger Landkreis in Unterfranken einen eigenen Internetauftritt in Leichter Sprache. Wichtige aktuelle Pressemitteilungen des Landkreises werden in leichte Sprache übersetzt und hier eingestellt. Auch zu Corona wird auf diesen Seiten umfassend informiert.
Die Internetseite wurde nun aktualisiert und um weitere wichtige Informationen und Ansprechpartner erweitert. So gibt es jetzt auch Information zur Pandemie in Gebärdensprache. Weiterhin finden sich hier jetzt auch viele Broschüren in Leichter Sprache zum freien Download.
Die Texte erarbeitet die kommunale Behindertenbeauftragte Elena Reinhard mit Hilfe der Übersetzerin Vera Apel-Jösch und ihrer Lektoratsgruppe. In dieser Gruppe sind betroffene Personen mit einer kognitiven Einschränkung tätig.

Leichte Sprache ist für Kommunen Pflicht
„Wie wichtig das Thema „verständliche Sprache“ ist, zeigt, dass bei der letzten Änderung des Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetzes im August 2020 ein eigener Artikel zum Thema Verständnis eingeführt wurde“, so die Behindertenbeauftragte Reinhard. Öffentliche Stellen sind damit gefordert ihre Informationen zunehmend in besonders leicht verständlicher Sprache bereitzustellen.

„Die meisten Kommunen unseres Landkreises haben ihren Internetauftritt so gestaltet, dass er barrierefrei ist, so ist er einfach strukturiert und lässt Assistenzfunktionen zu, wie z.B. die Zuschaltung einer Tastatur für Sehbehinderte. Doch dies allein hilft nicht allen Menschen. Mit der leichten Sprache gewinne ich eine neue Zielgruppe, der ich so mehr Teilhabe am öffentlichen Leben ermögliche. Ich unterstütze die Kommunen hier gerne und bin auch bereits in Vorgesprächen, um eine eigene Lektoratsgruppe im Landkreis aufzubauen“, unterstreicht Reinhard ihr Anliegen.

Die kommunale Behindertenbeauftragte des Landkreises Elena Reinhard ist erreichbar unter der Telefonnummer 093 53/ 793 -1462 oder per Mail: Elena.Reinhard@Lramsp.de