Kooperativer Naturschutz: Gebietsbetreuung für Grünland im Naturpark Spessart wird fortgesetzt

Seit 2011 sind beim Naturpark Spessart e.V. zwei „Gebietsbetreuer für Grünland“ sehr erfolgreich im Einsatz. Sie stellen ein Bindeglied zwischen Flächeneigentümern, hauptamtlichen und ehrenamtlichem Naturschutz, Landwirtschaft und weiteren Landnutzern dar. In dieser Funktion beraten und unterstützen sie beispielsweise Landwirte bei einer naturschutzkonformen Mäh- und Weidenutzung, planen, kontrollieren und erläutern Naturschutzmaßnahmen und vermitteln in Konfliktfällen. Mit Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds konnte die Gebietsbetreuung im Spessart nun für zunächst drei weitere Jahre verlängert werden.

Bekannte Projektgebiete der Gebietsbetreuer im Spessart sind u.a. Hafenlohrtal, Dammbachtal und Sinngrund, das Naturschutzgebiet Spessartwiesen, die Rechtenbacher Weikertswiese und der ehemalige Truppenübungsplatz Aschaffenburg. Darüber hinaus sind die beiden Gebietsbetreuer mit Ihrer Beratung im gesamten Bayerischen Naturpark Spessart im Einsatz. Ihre Führungen und Vorträge sind grundsätzlich kostenlos.
Christian Salomon (40) aus Lohr, Botaniker und Gebietsbetreuer seit 2011, ist vor allem für den zentralen und östlichen Spessart zuständig. „Die Wiesentäler im Spessart sind kostbare Schätze, die es in anderen Regionen so gar nicht mehr gibt. Viele Leute sind sich dem gar nicht bewusst und noch weniger dem Handlungsbedarf, den es großflächig auch im Spessart gibt, wenn wir die Artenvielfalt und das Landschaftsbild weitgehend erhalten wollen“, so der Gebietsbetreuer, der als wichtigste Partner dabei die Landwirte und Gemeinden sieht.

Judith Henkel (28) aus Goldbach, ebenfalls Botanikerin und selbst Schafhalterin, ist seit April Gebietsbetreuerin im Naturpark Spessart. Sie tritt die Nachfolge von Gebietsbetreuer Torsten Ruf an. Judith Henkel wird schwerpunktmäßig den westlichen Spessart betreuen und sich dort für den Erhalt und die Entwicklung artenreichen Grünlands einsetzen. Besonders wichtig ist ihr die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz. „Die Wiesen und Weiden mit ihren besonderen Arten sind erst durch die Nutzung der Menschen aus dem Spessart entstanden – wir möchten diese Nutzung und somit auch die Artenvielfalt aufrechterhalten, gemeinsam mit denjenigen, die ihre Flächen kennen und lieben“, erklärt sie.

Die Gebietsbetreuer können Sie bei Führungen im Naturpark Spessart auch persönlich kennenlernen, zum Beispiel am 8. Juli, wenn Christian Salomon die artenreiche Weidelandschaft im Dammbachtal bei einer Exkursion in Dammbach –Wintersbach vorstellt. Am 22.7 geht es dann ins Naturschutzgebiet Hafenlohrtal. Weitere Infos dazu gibt es unter http://www.naturpark-spessart.de/wandern/jahresprogramm.php.
Bayernweit sind mehr knapp 50 Gebietsbetreuer unter dem Motto „Naturschutz. Für Dich. Vor Ort.“ in 37 besonders wertvollen Gebieten unterwegs. Ihr erfolgreiches Engagement und ihr kooperativer Arbeitsansatz wurden vergangenes Jahr im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Gebietsbetreuer mit Landrat Schiebel
(Bildquelle: Julian Bruhn, Naturpark Spessart e.V.)