Blüht der Raps jetzt schon im Straßengraben?

20.05.2021
Wenn man zurzeit in der Natur unterwegs ist, sieht man vor allem im Randbereich von Straßen intensiv gelbe Blütenteppiche. Hierbei handelt es sich nicht um Raps, sondern um das orientalische Zackenschötchen. Die Pflanze zählt zu den invasiven Neophyten, das heißt  sie ist hier ursprünglich nicht beheimatet, hat sich aber etabliert und verdrängt zusehends die heimische Wiesenvegetation.  

Das Zackenschötchen kommt eigentlich aus dem vorderasiatischen Raum. In Mitteleuropa wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Tierfutter angebaut und breitet sich seitdem immer weiter aus. Heute wird es vor allem durch menschliche Aktivitäten wie Erdtransporte bei Baumaßnahmen verbreitet. Gerade auf Flächen, wo die Vegetation gestört ist, vermehrt sich die Pflanze sprunghaft und ist zum Problem für Landwirtschaft und Naturschutz geworden. 

Was tun gegen diesen Neophyten  
Weil das Zackenschötchen auch essbar ist –  es erinnert im Geschmack an Brokkoli – gibt es Samenmischungen für den Privatgarten zu kaufen. Auch das fördert die weitere Verbreitung und sollte vermieden werden. Außerdem sollte der Hobbygärtner keine Gartenabfälle in der Landschaft entsorgen, weil er auch so zur Verbreitung artfremder Pflanzen beiträgt. Weitere Gegenmaßnahmen sind vor allem das Ausstechen des Zackenschötchens, was durch die lange Pfahlwurzel sehr schwer ist und im Straßenrandbereich aus Zeit- und Kostengründen nicht so einfach umzusetzen ist. Deshalb versucht die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband und dem Kreisbauhof mit verschiedenen Mahdtechniken dagegen anzugehen. So wurden Kontrollflächen geschaffen, in denen versucht wird, große Bestände zu reduzieren. Ob die Maßnahmen zur Eindämmung erfolgreich sind, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen.  

Zackenschötchen
Foto Maximilian Markert