Die Kommunale Behindertenbeauftrage des Landkreises informiert

Die Veränderungen in der Arbeitswelt haben – getrieben vor allem durch die Digitalisierung – eine nie gekannte Geschwindigkeit und Dynamik erreicht. Das Tempo des Umbaus der Berufswelt dürfte sich in den kommenden Jahren sogar noch beschleunigen.
Davon sind Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit ganz besonders betroffen – im Positiven wie im Negativen.

Die Herausforderungen des beruflichen Wandels bestehen für sie darin, dass sie in der Regel ihre volle Arbeitskraft nur in verlässlichen Strukturen sowie eingeübten und barrierefreien Arbeitsabläufen entfalten können. Doch feste Strukturen werden mehr und mehr aufgelöst, und im Zuge der Digitalisierung kämpfen viele blinde und sehbehinderten Berufstätige oft mit Computerprogrammen, Apps, Webseiten und Dokumenten, die noch nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.

Vor diesem Hintergrund möchte der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) mit seinem aus Mitteln des Ausgleichsfonds geförderten Projekt agnes@work die berufliche Teilhabe sehbeeinträchtigter Menschen stärken. Durch Unterstützung in technischen, arbeitsorganisatorischen und sozialen Fragen soll ein dynamisches und gleichzeitig barrierefreies Arbeitsumfeld geschaffen und erhalten werden.

Zum Projekt
„agnes@work“ steht für „Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige – Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz“. Eines der Projektziele ist die passgenaue Beratung und Unterstützung berufstätiger seheingeschränkter Menschen an ihrem Arbeitsplatz – unter Einbeziehung des Arbeitsumfeldes und relevanter Akteure wie Schwerbehindertenvertretungen (SBV), Arbeitsagentur, Jobcenter oder Deutscher Rentenversicherung.

Daneben versteht sich das Projekt als Gestalter des umfassenden und pandemiebedingt beschleunigten Trends zur Digitalisierung. Blinde und sehbehinderte Berufstätige sind von seinen Auswirkungen besonders betroffen. agnes@work fördert daher die Entwicklung digitaler Barrierefreiheit.

„Das Projekt möchte besonders die Hilfe zur Selbsthilfe fördern: Den Betroffenen werden die Kompetenzen vermittelt ihren Bedarf am Arbeitsplatz eigenständig zu verdeutlichen. Sie werden zu Ratgebern in eigener Sache. Das ist auch für die Arbeitgeber eine verbesserte Situation“, unterstreicht Elena Reinhard den Gewinn durch das Projekt für beide Seiten.

Auch Landrätin Sabine Sitter steht dem Projekt positiv gegenüber. „Durch Corona hat die Telearbeit auch im Landratsamt einen ganz neuen Stellenwert erlangt. Diese neu gewonnenen Erfahrungen können wir sicher nutzen, um auch im Landratsamt Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung berufliche Perspektiven zu eröffnen. Oft ist es für sie deutlich schwieriger an den Arbeitsort zu gelangen. Hier sehe ich die Möglichkeit auch Arbeitszeit von zu Hause aus einzubringen“, wagt die Landrätin einen Ausblick in die Zukunft.
Weitere Informationen zum Projekt agnes@work finden Sie auf der DVBS-Webseite unter www.dvbs-online.de/index.php/projekte/agnes-workexterner Link.

Es wird unterstützt durch die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) der Bundesregierung in Sachen barrierefreier und inklusiver Weiterbildung.

Bei Fragen können Sie sich gerne an die kommunale Behindertenbeauftragte des Landkreises Frau Elena Reinhard unter der Telefonnummer 0 93 53/793-1462 oder der E-Mail: Elena.Reinhard@Lramsp.de wenden.