Blumenschmuckwettbewerb 2020 im Landkreis Main-Spessart

Blumenschmuck setzt farbliche Akzente in den Städten und Dörfern unserer Heimat. Pflanzgefäße an Fenster, Balkonen und Terrassen mit Stauden, Sommerblumen und mediterranen Gewächsen geben Fassaden, Höfen und Hauseingängen nicht nur Farbe, diese sind auch Ausdruck von Tradition und Lebensfreude und somit auch ein echter Wohlfühl-Aspekt. Unermüdlich tragen Blumenfreunde und Gartenbauvereine durch ihren Blumenschmuck im öffentlichen Raum zur Verschönerung unserer Orte bei. Blumenschmuck am Haus ist aber viel mehr als nur hübsche Dekoration. Die Beschäftigung mit Pflanzen wirkt beruhigend, fördert das Naturverständnis und regt die Phantasie an. Darüber hinaus sind Arten, wie Vanilleblume, Goldmarie, Garten-Rudbeckien, Gartensonnenaugen, Begonien, Salbei, Wandelröschen, Steinkraut, Fächerblume sowie zahlreiche Küchenkräuterarten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienenarten, Hummeln und andere Nützlinge und leisten somit auch einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität im besiedelten Raum.

Leider ist der Umfang des Blumenschmucks in vielen Orten tendenziell weiter rückläufig, dies ist insbesondere in den Neubaugebieten und leider auch immer mehr in den Altortbereichen zu beobachten. Neben gesellschaftlichen Veränderungen ist der häufigste Grund der nicht unerhebliche Arbeitseinsatz für die Pflege der Bepflanzungen. Aufgrund der zunehmenden Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten wird es immer aufwendiger, den traditionellen Blumenschmuck zu pflegen. Grundsätzlich können sich Pflanzen durch Transpiration bis zu einen artspezifischen Grad bei ausreichender Wasserversorgung selbst vor Hitze schützen. Ähnlich dem Schwitzen des Menschens kühlt die Verdunstung die Blätter und Blüten. Herrscht akuter Wassermangel kann sich die Pflanze nicht mehr selbst kühlen und es kommt zu Verbrennungen und Trockenschäden. Sommerblumen mit graufilzigen Laub wie Lavendel oder mit dicken Blättern wie Portulakröschen, sowie mit kleinen Blattflächen wie der Thymian, haben eigene Mechanismen geschaffen um sich vor dem Austrocknen zu schützen.

Trotz der erschwerten äußeren Rahmenbedingungen, schmücken sie ihr Heim mit Pflanzen. Unsere Sommerklassiker wie Geranie, Goldmarie, Begonie, Kapaster, Wandelröschen, Australische Fächerblume, Currykraut, Rosmarin, Heiligenblume, Oleander reagieren auch bei kleinen Pflegefehlern nicht sofort beleidigt.

Im Rahmen des diesjährigen Blumenschmuckwettbewerbs war die Bewertungskommission im Zeitraum vom 21. bis 22. Juli im gesamten Landkreis unterwegs, um die 23 angemeldeten Ortschaften zu begutachten. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal die überarbeiteten Bewertungskriterien angewandt, um eine bessere Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. So wurde die Anzahl der geschmückten Häuser aufgenommen und diese in Bezug zu der Gesamtzahl der Häuser in der Ortschaft gesetzt. Außerdem differenzierte man bei den geschmückten Häusern und Eingängen noch in „üppigen“ und „vereinzelten“ Blumenschmuck. Ebenso wurde das Gesamtbild der Ortschaft durch z.B. besonders geschmückte Ortseingänge, Anlage von Blühflächen oder aufwendige Pflanzungen mit in die Bewertung einbezogen.

Unter der Leitung von Kreisfachberater Hilmar Keller und der Geschäftsführerin des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Anneliese Max kam die Bewertungskommission bestehend aus Luitgard Gerhard, Vorsitzende des OGV Stetten, Hiltrud Reitz, Vorstandsmitglied des Obst- und Gartenbauvereins Obersfeld, Josef Salomon, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Bergrothenfels sowie Irene Kübert, ehemalige erste Vorsitzende des OGV Harrbach nach intensiver Beratung zu folgendem Ergebnis:

Erste Preise erhalten:
Habichsthal, Seifriedsburg, Schonderfeld und Weickersgrüben

Zweite Preise erhalten:
Halsbach, Höllrich, Massenbuch, Wolfsmünster

Dritte Preise erhalten:
Altbessingen, Bergrothenfels, Heßlar, Karsbach, Mittelsinn, Obersfeld, Rodenbach, Rohrbach, Ruppertshütten, Schwebenried, Stetten, Weyersfeld

Die Preisverleihung ist im Rahmen der Mitgliederversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Main-Spessart im März 2021 geplant, steht aber unter dem Vorbehalt der dann gültigen Regeln in der Corona-Pandemie.

Blumenschmuckwettbewerb
Foto (Hilmar Keller): Von links: Hiltrud Reitz, Josef Salomon, Luitgard Gerhard, Hilmar Keller und Anneliese Max.