„Der Garten im Klimawandel – trockenheitsverträglich Pflanzen“

Nach reichlichen Winterniederschlägen, die die oberen Bodenschichten mit Wasser gefüllt haben, warten im Augenblick Landwirte, Förster und Gärtner auf einen ergiebigen Landregen, den die Aussaaten, Jungpflanzen und die Bäume dringend brauchen würden. Denn durch die langen sonnigen, zum Teil warmen und windigen vergangenen Wochen ohne nennenswerten Niederschlag, sind diese oberflächennahen Bodenschichten schon wieder stark ausgetrocknet und zum Teil steinhart. Und gerade jetzt – zum Start der Wachstumsperiode der Pflanzen – wird viel Wasser benötigt.

Die vergangenen beiden Sommer haben uns gezeigt, dass sich die Situation in den Sommermonaten meist noch einmal verschärft. Alle Pflanzen stehen unter Stress, gedeihen schlecht und sind krankheitsanfälliger. Deshalb ist es besonders wichtig, im Garten solche Pflanzen zu verwenden, die mit Trockenheit gut zurechtkommen.
Bei Gehölzen ist im Moment noch schwer eine Aussage zu treffen, wer mit den veränderten Klimabedingungen gerade bei uns auf der fränkischen Trockenplatte zurechtkommen wird. Das Spektrum bei heimischen Gehölzen ist hier sehr eingeschränkt. Feldahorn, Hainbuche, Elsbeere, Französischer Ahorn und Felsenbirne kommen noch gut mit trockenen Böden zurecht. Hinzu kommen ausländische Gehölze wie Amberbaum, Blauglockenbaum, Trompetenbaum oder Judasbaum, die sich ebenfalls bei uns schon bewährt haben, mitunter aber Frostschäden aufweisen können.

Im Bereich der Stauden haben wir eine wesentlich größere Auswahl.
Für trockene Freiflächen kommen da natürlich bekannte Arten wie Lavendel, Salbei oder Katzenminze zum Einsatz. Mit der Bart-Iris, dem Kaukasus-Storchschnabel oder dem Steinquendel finden sich Stauden, die gut als Lückenfüller zu verwenden sind und durch den Bodenschluss die Erde vor weiterer Austrocknung schützen. Als große Gerüstpflanzen stehen Gräser wie z.B. der Blaustrahl-Wiesenhafer oder das bunte Gartensandrohr zur Verfügung. Aber auch die Myrten-Aster setzt mit ihren rosa Blütenwolken im späten Herbst auffällige Blütenakzente.

Der Standort unter Bäumen ist dagegen meist sehr extrem. Er ist schattig, trocken und oftmals stark durchwurzelt. Aber auch hier gibt es gute Alternativen zu einer Rasenfläche. Gerade im Frühjahr, wenn die Bäume noch nicht ausgetrieben haben erfreuen uns Frühlingsgeophyten wie Lärchensporn und Buschwindröschen. Bodendecker wie Walderdbeere, Golderdbeere oder die Elfenblume kommen später mit dem immer dichter werdenden Blätterdach und den verhältnismäßig trockenen Gegebenheiten zurecht. Je weiter man sich vom Baumstamm entfernt, desto besser wird die Versorgung der Pflanzen mit Licht und Wasser und dementsprechend erhöht sich die Pflanzenauswahl für diesen Gartenbereich. Funkien, Purpurglöckchen, Bergenien, Akelei, Blutstorchschnabel oder das Immergrün können hier ihren Platz finden.

Für alle Flächen gilt aber die Regel: Halten Sie den Boden bedeckt, entweder durch Splittmulch, Rindenmulch oder nutzen Sie einfach Ihren Rasenschnitt für die Mulchdecke. So tragen sie wesentlich dazu bei, die Verdunstung zu reduzieren und der Regen kann langsam in den Boden eindringen, ohne - z.B. bei Starkregenfällen - den Boden abzuschwemmen.

Noch zwei weitere Tipps aus der Praxis:

  • bringen Sie regelmäßig etwas Kompost auf die Flächen. Das verbessert die Bodenstruktur und somit auch die Wasserhaltekapazität des Bodens
  • gießen Sie nicht täglich, sondern bei Trockenheit nur zwei Mal in der Woche, dann aber kräftig. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist der Morgen, da die Pflanzen das Gießwasser tagsüber aufnehmen können und trocken in die Nacht gehen.

Constanze Friedl

Foto (Hilmar Keller)
Text (Anneliese Max)