Corona-Teststrecke des Landkreises Main-Spessart in Marktheidenfeld in Betrieb genommen

Dort, wo sonst in Marktheidenfeld Laurenzi gefeiert wird, werden seit vergangenen Montag Personen auf das Corona-Virus getestet. Allerdings nur diejenigen, die zuvor durch das Staatliche Gesundheitsamt Main-Spessart telefonisch oder schriftlich dazu eingeladen wurden. Mehrere Stunden am Tag fahren dort nun Fahrzeuge in dem großen weißen Zelt vor, deren Insassen durch Mitarbeiter des Gesundheitsamts getestet werden. Auch Landrat Thomas Schiebel machte sich bei einem Pressetermin vor Ort ein Bild von dem Ablauf. „Die Zusammenarbeit zwischen unserem Gesundheitsamt, der Führungsgruppe Katastrophenschutz und den beteiligten Hilfsorganisationen läuft hervorragend.“, lobte Schiebel die Planung und Organisation der Teststrecke und die sehr gute Unterstützung durch THW und BRK.

An der Zufahrt zum Gelände müssen sich die geladenen Personen durch einen Berechtigungsschein ausweisen. Erst dann dürfen sie im Zelt vorfahren und hier auch zum ersten Mal auf dem Gelände die Autofenster herunterlassen. Dort steht ein Mitarbeiter mit Schutzanzug und –maske, der mit Hilfe eines Teströhrchens die Probe entnimmt. Ihm assistiert ein weiterer Kollege im Schutzanzug und hinter einer Absperrung innerhalb des Zeltes die ehrenamtlichen Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes. Sie werden am frühen Nachmittag die entnommenen Proben ins Labor nach Erlangen fahren, denn dort ist täglich um 15 Uhr Annahmeschluss.

Während die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BRK das Staatliche Gesundheitsamt beim Betrieb der Teststrecke unterstützen, hatte das THW vor allem im Vorfeld alle Hände voll zu tun: Von den Mitarbeitern wurde das Unterkunftszelt für das Personal der Testtrecke, der Verwaltungstrakt für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und der Pavillon als Kontrollpunkt an der Zufahrt zum Testgelände aufgebaut - einschließlich der Strom- und Heizungsversorgung. Der Bauhof der Stadt Marktheidenfeld wiederum unterstützte bei der Wasser- bzw. Abwasserversorgung und der Absperrung des Festplatzes.
Geplant und organisiert wurde der Aufbau der Teststrecke durch Mitarbeiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamtes Main-Spessart, die derzeit im Dreischichtbetrieb arbeitet.

Nachdem am Montag erst einmal der Ablauf der Probenentnahme durchgespielt werden musste und nur vergleichsweise wenige Testpersonen einbestellt worden waren, konnten zwei Tage später bereits 40 Proben entnommen werden. Bis zu 50 Personen könnten dort am Tag getestet werden. Denn abgesehen von den Laborkapazitäten muss der Betrieb der Teststrecke auch personell zu bewältigen sein. Dabei stellt sich die Arbeit im Schutzanzug und mit Maske als sehr belastend für den einzelnen Mitarbeiter dar und macht Pausen während der Tätigkeit notwendig.

Landrat Thomas Schiebel wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass nur durch das Gesundheitsamt geladene Personen an der Teststrecke beprobt werden. Auch Patienten der niedergelassenen Ärzte im Landkreis könnten dort nicht getestet werden.
 

Teststrecke MAR

Teststrecke MAR
Fotos (Holger Steiger)