Führungsgruppe Katastrophenschutz besucht Integrierte Leitstelle (ILS) in Würzburg

27.05.2019

Unwetter, die ganze Ortschaften von den Verkehrswegen abschneiden, Zugunglücke mit einer Vielzahl von Verletzten, das sind Szenarien, die wir uns ungern vorstellen, die jedoch auch in unserem Landkreis möglich sind. Hat der Schadensfall einen solchen Umfang, dass staatliche Notfallmaßnahmen ergriffen werden müssen, um die Zahl von Opfern und die Schäden möglichst gering zu halten, ruft der Landrat einen Krisenstab zur Bewältigung der Schadenslage zusammen. Diese sogenannte Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) übernimmt dann die Leitung des Einsatzes und stellt dabei sicher, dass alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind.

Die FüGK setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes zusammen. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Aufgabenbereich. Zwar liegt der letzte Katastrophenfall in Main-Spessart glücklicherweise schon Jahrzehnte zurück, aber gerade die Wetterturbulenzen der letzten Jahre zeigen, dass diese schneller als gedacht zur ernsthaften Gefahr für die Bevölkerung werden können. In regelmäßigen Übungen wird daher der Schadensfall geprobt, damit im Ernstfall die Zusammenarbeit im Haus aber auch mit den Hilfsorganisationen außer Haus klappt. In dieser Woche besuchten die Mitglieder der FüGK die Integrierte Leitstelle in Würzburg, um sich ein Bild zu verschaffen, wie hier die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdiensten organisiert werden. Im Katastrophenfall ist die Integrierte Leitstelle eine wichtige Schaltzentrale, um die notwendigen Einsatzkräfte zu alarmieren. Jede Feuerwehr der Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen und der Stadt Würzburg ist mit ihren Einsatzfahrzeugen, Gerätschaften und den Mitgliedern der jeweiligen Wache im System vermerkt. So kann der Disponent für jeden Einsatz schnell und gezielt alarmieren. 2017 wurden von Würzburg aus mehr als 128.000 Einsätze der Rettungsdienste und mehr als 5000 Einsätze der Feuerwehren koordiniert. Wie sich der Disponent einen Überblick über die örtlichen Verhältnisse am Schadensort verschafft und wie durch sogenannte Alarmierungsketten schnelle Hilfeleistungen durch mehrere Feuerwehren gewährleistet sind, das demonstrierte der stellvertretende Leiter der Rettungsleitstelle, Michael Neis, der Besuchergruppe aus dem Landratsamt an einem Übungseinsatzplatz. „Im Katastrophenfall“, so Maria Merklein, Sachgebietsleiterin des Ordnungsamtes im Landratsamt, „ist eine effektive Zusammenarbeit aller Beteiligten von größter Bedeutung“. Für die Mitglieder der FüGK war daher der Besuch der Integrierten Leitstelle eine gute Möglichkeit, sich über die Abläufe innerhalb der ILS als einen der wichtigsten Partner im Schadensfall zu informieren.

Katastrophenschutz Leitstelle
Bild: Frauke Beck
Verschiedene Bildschirme am Einsatzplatz geben dem Disponenten schnell einen Überblick über die örtlichen Verhältnisse am Schadensort