Gemeinschaftlich organisierte Dorfläden

Zwölf Personen sind am Dienstag der Einladung des Regionalmanagements Main-Spessart gefolgt und haben vier Dorfläden im Landkreis Aschaffenburg besucht. Bei einer Rundfahrt durch den Spessart konnten die Teilnehmer in Wiesen, Kleinkahl, Hofstädten und Eichenberg die Läden besichtigen und den jeweils anwesenden Geschäftsführern Fragen stellen. Und Fragen gab es viele: vom Sortiment über Einnahmen und Ausgaben bis hin zum Personal und zu besonderen Aktionen.

Alle vier besuchten Läden sind als UG mit stillen Teilhabern organisiert, d.h. die Bürger sowie ortsansässige Vereine oder Firmen konnten sich mit Einlagen an der Einrichtung beteiligen und haben dies in teils bemerkenswertem Umfang auch getan. Unter anderem aus dieser Beteiligung resultiert die große Verbundenheit mit den Läden, die alle spätestens nach den ersten ein, zwei Jahren das große Ziel der schwarzen Null erreicht haben.

Voraussetzung für diesen Erfolg sind engagierte Menschen, die sich in der Entstehungsphase sowie später im laufenden Betrieb für ihren Laden einsetzen, denn ohne engagierte Verkäuferinnen sowie Ehrenamtliche, die Aufgaben von Regal einräumen bis zur Geschäftsleitung übernehmen, läuft es nicht. Dafür ist ein funktionierender Laden eine Bereicherung für jedes Dorf: Nicht nur kann vom Kindergartenkind bis zur Seniorin jeder fußläufig einkaufen, die Läden bieten auch zahlreiche Dienstleistungen wie beispielsweise einen Paketdienst oder die Belieferung von Vereinsfesten. Außerdem dienen sie als beliebter Treffpunkt im Dorf („früher musste man auf den Friedhof gehen, um die neuesten Geschichten zu erfahren“) und stärken den Zusammenhalt.


Ziel des Regionalmanagements war es, mit diesem Informations- und Austauschangebot bestehende und künftige Dorfläden in Main-Spessart zu unterstützen. Die Exkursion hat gezeigt, wie jeweils vor Ort – angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten – gute und offensichtlich zukunftsfähige Lösungen entstehen können.

Dorfladenexkursion
Foto (Saskia Nicolai)