Neuer Einkaufsführer des Landkreises Main-Spessart - Ein Interview mit der Agenda 21-Beauftragten Ilse Krämer

Ilse Krämer ist seit 1999 die Agenda 21-Beauftragte des Landkreises Main-Spessart. In dieser Funktion leitet sie unter anderem die Arbeitskreise Umwelt und Soziales und die Steuerungsgruppe „Fair Trade“ im Landkreis.
Aus dem Arbeitskreis Umwelt entwickelte sich vor einigen Jahren die Idee eines regionalen Einkaufsführers mit fairen und Bio-Produkten. Diesen Einkaufsführer gibt es jetzt als Neuauflage.

Frau Krämer, rückblickend, die erste Auflage 2015 – ein Erfolg?

Ja, auf jeden Fall. Die ersten 3000 Exemplare sind vergriffen. Wir freuen uns, dass die Nachfrage so groß war, und haben uns deshalb gerne an die Neuauflage gemacht.

Wie viele gibt es diesmal, und wen findet man alles darin?

Wir haben wieder 3000 Stück gedruckt. Sie liegen in den Rathäusern, im Landratsamt und in den fünf Weltläden in Lohr, Karlstadt, Gemünden, Marktheidenfeld und Retzbach aus – natürlich kostenlos!
Die Broschüre beinhaltet hauptsächlich Adressen von Lebensmittelläden, sowie Wein- und Spirituosenhändler, aber auch exotisches wie z. B. faire Teppiche, faire Grab- und Pflastersteine, Granit-Küchenarbeitsplatten – bis hin zu fairer Finanzberatung, was man so in einem Einkaufsführer vielleicht nicht erwarten würde.

Das stimmt - konnte sich jeder für einen Eintrag im Einkaufsführer bewerben?

Ja, wir haben über die Medien in diesem Jahr mehrfach zur Teilnahme aufgerufen, haben die Interessenten überprüft, beraten und in die Kategorien bio, regional und/oder fair aufgenommen – auch das kostenlos.

Wie hat sich die Teilnehmerzahl entwickelt, sind es mehr geworden, oder hat der Trend etwas nachgelassen?

Generell ist es mehr geworden. Es sind aber einige nicht mehr dabei, auch weil es sie zum Teil nicht mehr gibt. Wir hatten natürlich alle die in der ersten Auflage waren angeschrieben. Damals nannten wir gut 50 Betriebe, jetzt sind es erfreulicherweise über 70.
Ich führe das zum einen auf eine größere Nachfrage durch bewussteres Einkaufen der Endkonsumenten zurück, leider gefördert durch zahlreiche Lebensmittelskandale wie z. B. Bayern-Ei, und zum anderen durch unsere Fair Trade-Aktivitäten.
Neben dem Landkreis als Vorreiter in Bayern (!) dürfen sich mittlerweile fünf weitere Städte und Gemeinden und zwölf Schulen mit dem Fair Trade-Siegel schmücken.

Sehr gut, ein nachhaltiges Engagement. Auf was sollte ich als Verbraucher noch achten?

Der Einkaufsführer ist ja nicht nur eine Adressliste. Er beinhaltet auch ein Verzeichnis mit vielen gängigen Siegeln, Logos und sog. „Labels“, eine Linkliste und weitere Informationen zum nachhaltigen Konsum. An ihnen kann sich jeder Verbraucher orientieren. Und wer sich darüber hinaus engagieren möchte – wir freuen uns immer über neue Mitstreiter in unseren Arbeitskreisen!

So weit unser Gespräch mit der Agenda-Beauftragten Ilse Krämer – vielen Dank Frau Krämer, und weiterhin viel Erfolg!

Wer Interesse bekommen hat, kann sich gern bei ihr melden: Tel. 0 93 53 / 793 – 17 58, oder per Mail an Ilse.Kraemer@Lramsp.de
 

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Bild und Video (Iris Osta): Die Agenda 21-Beauftragte Ilse Krämer und Eva Eisele vom Weltladen in Karlstadt mit dem neuen Einkaufsführer –
„Bio – Regional – Fair“