Grußwort von Landrat Thomas Schiebel zu Weihnachten und zum Jahreswechsel 2014/2015

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger,

Landrat Thomas Schiebel weißer Hintergrundwie jedes Jahr hatte auch 2014 seine Sonnenseiten. Denken Sie nur etwa an die Fußballweltmeisterschaft als unser Nationalteam endlich den verdienten Sieg nach Hause gebracht hat oder aber an die Feierlichkeiten zum 25sten Jahrestag des Mauerfalls. Da wurde ein Stück deutsch-deutscher Geschichte lebendig und viele Emotionen wach.

Für viele Menschen auf unserer Erde aber war 2014 kein gutes Jahr. Die Unruhen in Syrien, im Irak und im Gazastreifen, das Erstarken radikaler Kräfte wie der IS-Milizen, der Konflikt in der Ukraine, der Ausbruch von Ebola in Westafrika – all das hat die Welt in Atem gehalten. Ein Blick auf das Weltgeschehen zeigt, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. In Europa mussten wir ihn uns nach Ende des 2. Weltkrieges hart erarbeiten. Heute ist die Europäische Union Garant dafür, dass wir dauerhaft in Frieden leben können. Umso mehr bedauere ich es, dass die Europaskeptiker bei den Wahlen im Frühjahr so gut abgeschnitten haben.

Auch wenn Main-Spessart von den Brandherden dieser Welt weit weg scheint, haben uns die Auswirkungen aufgrund der anhaltenden Flüchtlingsströme längst erreicht. Woche für Woche kommen neue Asylbewerber bei uns an. Ein Teil von ihnen wird sicher längere Zeit hier leben. Diese Menschen zu integrieren, wird eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre sein und ich danke allen, die daran mitwirken.

Für viel Aufregung sorgt aktuell die geplante Stromtrasse Südlink, die durch Main-Spessart führen soll. Inzwischen haben wir uns seitens des Landkreises, der betroffenen Kommunen und Bürger - gemeinsam mit den Nachbarregionen – deutlich gegen eine solche Trasse ausgesprochen. Wir werden weiterhin vehement dafür kämpfen, dass hier eine andere Lösung gefunden wird.

Beschäftigt hat uns in diesem Jahr auch der Verkehrsverbund Mainfranken. Zwar konnten wir nicht alle unsere Forderungen bei den Verbundpartnern durchsetzen, aber doch einige Nachbesserungen für unsere Fahrgäste erreichen. Deshalb haben wir auch von einem möglichen Austritt aus dem Verbund Abstand genommen.
Denn wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass dieser Verkehrsverbund die logische und notwendige Konsequenz der engen räumlichen Verflechtungen in Mainfranken und einer zunehmend mobilen Gesellschaft ist.

Weiterhin auf dem Prüfstand ist unser Klinikum, das trotz aller Anstrengungen auch in diesem Jahr erneut ein Defizit verzeichnen musste – Tendenz steigend! Damit reiht sich unser Klinikum in viele andere kleine Krankenhäuser in Bayern ein, die ums Überleben kämpfen. Letztendlich sind Bund und Freistaat gefordert nicht nur Lippenbekenntnisse für eine medizinische Versorgung in der Fläche zu geben, sondern auch die finanziellen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Der Landkreis allein kann dies auf Dauer nicht leisten.

Deutlich bekannt hat sich unser Kreistag zum gymnasialen Standort Gemünden. Ob dort allerdings aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen langfristig zwei Gymnasien haltbar sein werden, ist fraglich. Wie wir hier zu einer für alle Beteiligten konsensfähigen Lösung kommen können, wird eine wichtige Aufgabe für das kommende Jahr sein.

Stolz sind wir auf die Auszeichnung von Main-Spessart als ersten Fair-Trade-Landkreis Bayerns. Damit haben wir ein Zeichen gesetzt gegen ausbeuterische Kinderarbeit, für gerechte Preise und angemessene Löhne für die Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern. Ich hoffe, dass diese Auszeichnung in unserem Landkreis weite Kreise ziehen wird.

Gut aufgestellt ist Main-Spessart in Sachen Ehrenamt. Ich danke allen, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen mit einbringen und damit das gesellschaftliche Leben in unserem Landkreis mitgestalten und bereichern. Sie leisten hier überaus wertvolle Arbeit und sorgen dafür, dass die Menschen gerne hier leben.

Mein Dank gilt auch unseren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, unseren Kreisrätinnen und Kreisräten sowie dem Personal in unseren Behörden und Einrichtungen. Sie alle tragen zur Entwicklung Main-Spessarts mit bei. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin auf diese Unterstützung zählen können.

Ich freue mich, dass Sie mir, liebe Main-Spessarter, bei den Wahlen im vergangenen Frühjahr erneut das Vertrauen ausgesprochen haben. Ich versichere Ihnen, dass ich mich auch in den kommenden Jahren mit aller Tatkraft für die Fortentwicklung unseres Landkreises einsetzen werde.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

 

Schiebel
Landrat des
Landkreises Main-Spessart