Induktive Höranlage

Unter Schwerhörigkeit leiden immer mehr Menschen. Betroffene wissen, wie Verständnisprobleme die Teilhabe am öffentlichen Leben einschränken und wie sehr das Alltagsleben dadurch erschwert wird. Dabei können beispielsweise öffentliche Gebäude und Veranstaltungsräume so nachgebessert werden, dass Schwerhörige davon profitieren. 

Der Landkreis Main-Spessart hat im Jahr 2018 eine mobile induktive Phonak-Höranlage erworben. Angeschafft wurde die Anlage auf Initiative der Behindertenbeauftragten des Landkreises. Beratend unterstützt wurde sie von Manfred Hartmann, dem Vorsitzenden des "Bezirksverband Unterfranken der Schwerhörigenvereine und Selbsthilfegruppe"  und Gruppenleiter der Selbsthilfegruppe für Schwerhörige in Karlstadt und Lohr. 

Induktive Höranlagen haben für Schwerhörige die gleiche Bedeutung wie die Ramoe für Rollstuhlfahrer. Schlechte Raumakustik, Nebengeräusche und die Entfernung zum Sprecher führen dazu, dass das gesprochene Wort nicht verstanden wird. Horsysteme verstärken nicht nur Sprache, sondern auch Hall- und Störgeräusche, wodurch das Verstehen massiv behindert werden kann. Höranlagen hingegen ermöglichen drahtlosen Empfang entweder direkt im Hörgerät, im Cochlea-Implantat oder im Kopfhörer- und das ohne Störgeräusche. So könne auch der Guthörende von dieser Technik, der Verbesserung der Raumakustik, profitieren. 

Die Anlage ist auf 10 Personen ausgelegt und kann variabel genutzt werden. 

Die Anlage kann kostenlos bei der Behindertenbeauftragten ausgeliehen werden. Es fällt lediglich eine Kaution an.

Aus Gründen der Planung ist eine Vorabanmeldung erforderlich.

Der Verleih wird durch einen Leihvertrag zwischen dem Landkreis Main-Spessart und dem Leihnehmer (Veranstalter) festgehalten.

Der Leihnemer erhält eine Einweisung und Gebrauchsanleitung zur Anlage. Sie ist leicht zu bedienen und bedarf über kein großes technisches Verständnis. 

Höranlage 2,  

 Bildquelle: Marina Wittmann
 Foto von links nach recht: Manfred Hartmann, Elena Reinhard, Thomas Schiebel