Vandalismus an der 100-jährigen Friedenslinde in Lohr

17.02.2022

In der Nacht von vergangenen Sonntag auf Montag wurde vor dem Spessartmuseum in Lohr die über 100 Jahre alte Winterlinde, die 1918 als Friedenslinde zum Ende des 1. Weltkrieges gepflanzt wurde, massiv geschädigt.

Der oder die Täter haben mit einem 6 cm tiefen, 360 Grad Einschnitt einen Großteil der Leitungsbahnen des Baumes für Wasser und Nährstofftransport so stark geschädigt, dass mittelfristig eine Fällung der Linde in Betracht gezogen werden muss. Der Baum war bislang in einem sehr guten Zustand, wie die halbjährlich vorgenommenen Überprüfungen in der Vergangenheit gezeigt haben. „Hier wurde Allgemeingut mit Geschichtshintergrund massiv geschädigt. Um solch eine Linde zu ersetzen, braucht es 2.000 neue Jungbäume, was mit rund 150.000 Euro Kosten verbunden ist“, macht Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Hilmar Keller das Ausmaß der Tat deutlich. 

Vorerst kann die Winterlinde stehen bleiben, da sie trotz Beschädigung noch verkehrssicher ist. Dies muss nun aber in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Die Polizei wurde eingeschaltet und Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Für Hinweise aus der Bevölkerung sind wir sehr dankbar.

Zum Hintergrund:
Eine 100-jährige Linde ist 20 Meter hoch und 12 Meter breit, besitzt ca. 600.000 Blätter und damit eine Blattgesamtoberfläche von ca. 1,5 Hektar. An einem sonnigen Tag kann von ihr ca. 36.000 m³ Luft verstoffwechselt werden. Die Lebenserwartung einer Winterlinde kann bei bis zu 1.000 Jahren liegen.

  

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Fotos: Hilmar Keller