Die Arbeit der CTTs in der Corona-Pandemie

27.11.2020

Das Gesundheitsamt am Landratsamt Main-Spessart ist durch die Corona-Pandemie besonders gefordert. Deshalb hat es weitere personelle Verstärkung erhalten. Eine Ärztin, eine Medizinstudentin und 2 Containment Scout wurden der Behörde zugewiesen. Außerdem unterstützt das Klinikum Main-Spessart das Gesundheitsamt mit einem Arzt. Darüber hinaus unterstützen 45 Mitarbeiter*innen das Gesundheitsamt bei der Kontaktpersonennachverfolgung und der Ermittlung von Infizierten. Dieses Team setzt sich aus Polizeibeamten, Soldaten der Bundeswehr, Mitarbeitern von anderen Behörden und fest angestellten Mitarbeitern des Gesundheitsamtes zusammen.

Acht Teams mit je fünf Personen 
Die CTTs sind, ausgenommen der externen Unterstützung und den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, in der Regel befristete Angestelltenverhältnisse. Die aus je ca. fünf Personen bestehenden Einheiten sollen positiv getestete Personen und deren Kontaktpersonen ermitteln, nachverfolgen und überwachen. Dies ist eine der aktuell vorrangigen Aufgaben unseres Gesundheitsamtes. „Wir sind sehr dankbar für diese personelle Verstärkung. Denn die Ermittlung von Infektionsketten ist enorm wichtig, jedoch sehr aufwändig. Das könnten wir mit unserem Stammpersonal in diesem Umfang nicht leisten“, unterstreicht Dr. Nicole Eberbach, die Leiterin des Gesundheitsamtes. „Wir kommen aufgrund der hohen Fallzahlen zwar langsam an unsere Grenzen, stellen aber kontinuierlich weitere Mitarbeiter ein, so dass wir aktuell noch in der Lage sind, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen“, sagt Landrätin Sabine Sitter.

Mögliche KP 1 
Die CTTs rufen Personen, von denen ein positives Testergebnis vorliegt, an und fragen nach möglichen Kontaktpersonen und den genauen Umständen des Kontaktes, woraus das Infektionsrisiko abgeleitet wird. Sollten die Mitarbeiter davon ausgehen müssen, dass sich auch diese Personen mit dem Virus infiziert haben könnten, was bei engen Kontaktpersonen immer der Fall ist, ordnen sie eine häusliche Isolierung an, klären über einen möglichen Verlauf einer COVID-19 Erkrankung auf und geben Auskunft, wie sich die Betroffenen verhalten müssen. „Das hat etwas von Detektivarbeit“, erklärt Raffaela Gräßle, eine Koordinatorin des Gesundheitsamtes für die CTTs. Die Teams wurden mit einer Schulung über eine Online-Lehrplattform der Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und einer Einweisung am Gesundheitsamt auf ihre neue Aufgabe vorbereitet.

Anordnung von Quarantänemaßnahmen
Wurde eine Person positiv getestet, verordnen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bei leichteren Krankheitsverläufen eine zehntägige Quarantäne, die dann überwacht werden muss.
Um die Fälle adäquat zu dokumentieren und auszuwerten, muss aktuell sehr viel Verwaltungsarbeit bewältigt werden. Diese ist zusätzlich zur Beratung von Alten- und Pflegeheimen und medizinischen Einrichtungen, von Ärzten oder der Bevölkerung rund um das Corona-Virus zu leisten. „Das Informationsbedürfnis bei den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Zeit ist enorm“, zeigt Dr. Eberbach Verständnis für die häufigen Anrufe. „Doch auch hier sind wir mit dem Bürgertelefon und seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut aufgestellt“, blickt die Landrätin doch optimistisch in die Zukunft. „Mit den jetzt beschlossenen Verlängerungen des „Lockdown Light“, den vorgezogenen Weihnachtsferien, einer Wende der Situation in unseren Alten- und Pflegeheimen, und spätestens mit dem Start der Impfzentren hoffe ich, dass wir uns in ruhigeres Fahrwasser begeben.“

CTT-Teams
Foto (Mandy Feser)