Aktionstage zum Fairen Handel in Main-Spessart

Trotz Corona machen Weltläden, Schulen, kirchliche Initiativen, Supermärkte, Gastronomiebetriebe und viele weitere Akteure in den kommenden Tagen im Rahmen der Fairen Woche auf den Fairen Handel aufmerksam. Auch die Weltläden im Landkreis Main-Spessart sind mit dabei. Sie beschäftigen sich unter dem Motto „Fair statt mehr“ mit der Frage, was es für ein gutes Leben braucht.

„Die Frage, was ein gutes Leben ausmacht, hat durch die Corona-Pandemie eine eindringliche Aktualität bekommen“, sagt Ilse Krämer, die Agenda-21-Beauftragte des Landkreises Main-Spessart. Die Krise mache deutlich, dass unser Wirtschaftssystem nicht unverwundbar ist und dass es vielen Menschen die Chance auf ein gutes Leben verwehrt – vor allem im globalen Süden. Gleichzeitig biete sie die Chance, das eigene Konsumverhalten, aber auch unser auf Wachstum ausgerichtetes System als Ganzes zu hinterfragen. „Der Faire Handel stellt den Menschen in den Mittelpunkt, nicht den Profit“, so Krämer, und erläutert: „Seit 50 Jahren sorgt der Faire Handel zum Beispiel mit höheren Erlösen für die Produzierenden sowie mit verlässlichen Handelsbeziehungen dafür, dass auch die Menschen am Anfang der Lieferketten ein gutes Leben haben können.“

Mit attraktiven Veranstaltungen beteiligen sich auch heuer wieder die Weltläden in Main-Spessart an der Fairen Woche. Am Freitag, 11. September bietet der Weltladen Esperanza in Gemünden a.Main (Obertorstraße 32) im Rahmen der kabarettistischen Modenschau Picknick-Körbchen für einen Imbiss beim Bummeln in der Stadt an. Der Weltladen ist dazu an diesem Tag bis 20 Uhr geöffnet.

Bei Stadtrundgängen unter dem Motto „Fair statt mehr“ erfahren Sie in Marktheidenfeld am Samstag, 12. September und Montag, 21. September, wie Ihr Einkaufsverhalten mit ökologischen und sozialen Missständen in anderen Regionen der Welt zusammenhängt und wie wir alle durch bewussten Konsum positiv Einfluss nehmen können. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr an der Touristinfo am Marktplatz.

Am Donnerstag, 17. September gibt es einen fairen Weinausschank bei „Musik in der Stadt“ auf dem Marktplatz in Gemünden a.Main. Wegen der aktuellen Corona-Lage wird das bislang geplante Faire Frühstück am Samstag, 19. September in Gemünden ausfallen. Dafür sind aber alle ab 9 Uhr vor dem Gemündener Weltladen zu einer Tasse frisch gebrühten Fairtrade-Kaffee und einem Stück Kuchen eingeladen.

Am Mittwoch, 23. September referiert um 19.30 Uhr Klaus Veeh, der ehemalige Geschäftsführer des Würzburger Partnerkaffees, im Pfarrheim St. Laurentius in Marktheidenfeld zum Thema “Fair und regional - das Konzept für die Zukunft!“. Er stellt den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Nahrungsmittelproduktion her und zeigt Alternativen im Zusammenhang mit dem fairen Handel auf, die global wirksam und lokal umsetzbar sind. Ebenfalls in Marktheidenfeld können Sie am 25. September von 10 bis 13 Uhr vor der Stadtbibliothek an der Schmiedsecke an einem Parcours selbständig Ihren persönlichen Ökologischen Fußabdruck erfahren.

Während des gesamten Aktionszeitraums vom 11. bis 25. September 2020 findet im Weltladen in Karlstadt und am Eine-Welt-Regal in der Retzstadter Bücherei eine Verkostungsaktion statt, im Weltladen Pamoja in Lohr gibt es ein Info-Schaufenster zum diesjährigen Motto "Fair statt mehr" und unter der Devise „Fair Genießen“ unterstützen wieder das Gasthaus Bräustüble, das Hotel Weinhaus Deppisch und das Bistro Madeleine in Marktheidenfeld sowie das Gasthaus Schönbrunnen und das Weinhaus Mehling in Lohr a.Main die diesjährige Aktion und setzen faire Gerichte auf ihre Speisekarte.

Alle Veranstaltungen finden selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Hygienerichtlinien statt. Das ausführliche Programm der Fairen Woche liegt ab sofort in den Weltläden und im Landratsamt aus und ist auch auf der Homepage des Landkreises www.main-spessart.de zu finden. „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich ein, unsere Veranstaltungen zu besuchen“, sagt Ilse Krämer.

Die Faire Woche findet in diesem Jahr zum 19. Mal statt und wird vom Forum Fairer Handel e.V. in Kooperation mit TransFair e.V. und dem Weltladen-Dachverband e.V. veranstaltet. Die Veranstalter rechnen trotz der Corona-Pandemie mit mehr als 1.500 Veranstaltungen bundesweit. Unter anderem werden Vertreter von Produzentenorganisationen in Videobotschaften berichten, was für sie ein gutes Leben ausmacht und wie der Faire Handel dazu beiträgt. Produkte aus Fairem Handel sind in 900 Weltläden, mehr als 40.000 Bioläden, Supermärkten, Discountern und Bäckereien sowie in über 20.000 Cafés und Restaurants erhältlich. Der Faire Handel schafft Perspektiven für rund 2,5 Mio. Kleinproduzierende und ihre Familien weltweit.