Blumenschmuckwettbewerb 2019 im Landkreis Main-Spessart

Blumenschmuck setzt farbliche Akzente in den Städten und Dörfern unserer Heimat. Pflanzgefäße an Fenster, Balkonen und Terrassen mit Stauden, Sommerblumen und mediterranen Gewächsen geben Fassaden, Höfen und Hauseingängen nicht nur Farbe, diese sind auch Ausdruck von Tradition und Lebensfreude und somit auch ein echter Wohlfühl-Aspekt. Unermüdlich tragen Blumenfreunde und Gartenbauvereine durch ihren Blumenschmuck im öffentlichen Raum zur Verschönerung unserer Orte bei. Blumenschmuck am Haus ist aber viel mehr als nur hübsche Dekoration. Die Beschäftigung mit Pflanzen wirkt beruhigend, fördert das Naturverständnis und regt die Phantasie an. Darüber hinaus sind Arten, wie Vanilleblume, Goldmarie, Garten-Rudbeckien, Gartensonnenaugen, Begonien, Salbei, Wandelröschen, Steinkraut, Fächerblume sowie zahlreiche Küchenkräuterarten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienenarten, Hummeln und andere Nützlinge und leisten somit auch einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität im besiedelten Raum.

Leider ist der Umfang des Blumenschmucks in vielen Orten tendenziell weiter rückläufig, dies ist insbesondere in den Neubaugebieten und leider auch immer mehr in den Altortbereichen zu beobachten. Neben gesellschaftlichen Veränderungen ist der häufigste Grund der nicht unerhebliche Arbeitseinsatz für die Pflege der Bepflanzungen. Aufgrund des durchwachsenen Sommers mit Hitzetagen, Trockenheit sowie Niederschlagsereignissen sind diejenigen Hobbygärtner im Vorteil, die witterungsunempfindliche Beet- und Balkonpflanzenarten gewählt hatten.

Grundsätzlich können sich Pflanzen durch Transpiration bis zu einem artspezifischen Grad bei ausreichender Wasserversorgung selbst vor Hitze schützen. Ähnlich dem Schwitzen des Menschen kühlt die Verdunstung die Blätter und Blüten. Herrscht akuter Wassermangel kann sich die Pflanze nicht mehr selbst kühlen und es kommt zu Verbrennungen und Trockenschäden. Sommerblumen mit graufilzigen Laub wie Lavendel oder mit dicken Blättern wie Portulakröschen, sowie mit kleinen Blattflächen wie der Thymian, haben eigene Mechanismen geschaffen um sich vor dem Austrocknen zu schützen.

Damit Beet und Balkonpflanzen trotz schwankender Witterungsverhältnisse optimal wachsen können, sollte aber folgendes immer beachtet werden:

  • Ausreichend große und hellfarbige Pflanzgefäße heizen sich weniger stark auf als dunkle und reduzieren somit die Gefahr von Hitzeschäden und Mangelerscheinungen.
  • Pflanzenauswahl den Standortverhältnissen anpassen (Licht, Temperatur, Wind)
  • Achten Sie auf eine gleichmäßige und ausreichende Wasserversorgung, unterstützend kann hierbei die richtige Substratauswahl, sowie der Einsatz von technischen Bewässerungssystemen sein.
  • Vermeiden Sie das Wässern der Pflanzen bei intensiver Sonneneinstrahlung, den Wassertropfen auf den Blatt können wie Brenngläser wirken und Verbrennungen herbeiführen.
  • Bei starker Mittagshitze ist eine Schattierung von empfindlicheren Pflanzen wie Petunien, Fuchsien, Begonien etc. sinnvoll.
  • Ca. 4-6 Wochen nach der Bepflanzung sichert regelmäßige ausgewogene Düngung Blütenreichtum, Pflanzengesundheit sowie auch eine höhere Stresstoleranz gegenüber Hitze.
  • Regelmäßiges Entfernen von verblühten und geschädigten Blättern regt zu längerer Blütezeit an und fördert die Widerstandskraft der Pflanzen.

Trotz der erschwerten äußeren Rahmenbedingungen, schmücken sie ihr Heim mit Pflanzen. Unsere Sommerklassiker wie Geranie, Goldmarie, Begonie, Kapaster, Wandelröschen, Australische Fächerblume, Currykraut, Rosmarin, Heiligenblume, Oleander reagieren auch bei kleinen Pflegefehlern nicht sofort beleidigt!

Im Rahmen des diesjährigen Blumenschmuckwettbewerbs war die Bewertungskommission im Zeitraum vom 5. bis 6. August im gesamten Landkreis unterwegs, um die 25 angemeldeten Ortschaften zu begutachten. Bewertet wurde der Ist-Zustand am Bewertungstag. Bewertungskriterien waren die Anzahl der mit Beet- und Balkonpflanzen geschmückten Häuser, der örtliche Gesamteindruck, der Pflegezustand, die Pflanzenauswahl und die farbliche Abstimmung.

Unter der Leitung von Hilmar Keller, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege des Landkreises Main-Spessart kam die Bewertungskommission, bestehend aus Karl-Heinz Müller, 1. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Laudenbach, Luitgard Gerhard, 1. Vorsitzende des OGV Stetten, Hiltrud Reitz, 1. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Obersfeld, Josef Salomon, 1. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Bergrothenfels sowie Irene Kübert, ehemalige 1. Vorsitzende des OGV Harrbach, nach intensiver Beratung zu folgendem Ergebnis:

Erste Preise erhalten:
Habichsthal, Halsbach, Massenbuch

Zweite Preise erhalten:
Heßlar, Obersfeld, Schonderfeld, Seifriedsburg, Weyersfeld, Wolfsmünster

Dritte Preise erhalten:
Weickersgrüben, Bergrothenfels, Frammersbach, Höllrich, Karsbach, Mittelsinn, Rodenbach, Rohrbach, Ruppertshütten, Röttbach, Stetten, Schwebenried

19-08-16 Foto Blumenschmuckwettbewerb
Bewertungskommission bestehend aus: links nach rechts: Josef Salomon, Luitgard Gerhard, Irene Kübert, Hiltrud Reitz und Karls-Heinz Müller.

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Mitgliederversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Main-Spessart im März 2020.