Buchsbaumzünsler ist im Landkreis Mainspessart wieder sehr aktiv!

08.08.2019

Die Ferien stehen für viele vor der Tür, oder sie sind schon verreist, und im schlimmsten Fall kann es sein dass Sie Ihren Buchsbaum nach dem Urlaub in die Tonne werfen müssen. Deshalb sollten insbesondere Besitzer von Buchsbäumen mindestens einmal wöchentlich Ihren Buchsbaum gründlich, auch das Innere der Pflanzen, auf Raupenbefall kontrollieren.

Verräterisch sind dabei vergilbte Blätter, abfallende Kotkrümel sowie die Ausbildung von Gespinsten.

Der aus Ostasien stammende Schadschmetterling wurde 2006 zum ersten Mal in den milderen Gegenden von Mitteleuropa nachgewiesen und erobert nach und nach immer mehr Gebiete. Anfangs sind die Raupen mit 2-3 mm noch relativ klein und sitzen verstärkt an den Außenrändern der Pflanzen. Mit zunehmender Größe, die Raupe erreicht eine Größe von bis zu 5 cm, wandern diese dann auch in das Innere des Buchses und können bei fehlenden Gegenmaßnahmen aufgrund des Blattverlustes und der Schädigung des Kambiums den Buchsbaum irreversibel schädigen.

Präventiv sollte daher auf gute Pflanzenqualität, ideale Standortbedingungen und gute Pflege für den Buchs geachtet werden. Wichtig ist ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden mit leichter Luftbewegung in sonniger bis schattiger Lage. Regelmäßige Wasserversorgung mit ausreichender Düngung und Hygiene stärken die Widerstandskraft des Baumes, und machen diesen auch widerstandsfähiger gegen zahlreiche Pilzerkrankungen. Zur Früherkennung des Falterfluges ist auch das Aufhängen von Lockstofffallen sinnvoll.

Ist ein Befall fest zu stellen, können die Raupen händisch abgesammelt und vernichtet werden. Bei größeren Beständen besteht die Möglichkeit, die Tiere mit Insektiziden zu behandeln. Um eine erfolgreiche Bekämpfung zu erzielen, sollten die Tiere maximal 2 - 3 cm groß sein und müssen direkt mit dem Pflanzenschutzmittel benetzt werden. Nützlingsschonend sind Präparate auf Bacillus thuringiensis- und Azadirachtinbasis.

Befallenes Schnittgut und abgestorbene Pflanzenreste sind luftdichtverpackt zu entsorgen um eine weitere Ausbreitung des Schaderregers zu vermeiden! Kontaminierte und abgestorbene Pflanzen können bei geringen Mengen über die Restmülltonne entsorgt werden. Sind mehrere oder große Pflanzen zu entsorgen, ist es möglich das anfallende Material gebührenpflichtig bei der Kreismülldeponie in Karlstadt oder auf Anfrage bei den Kompostwerken zu entsorgen.

Es besteht aber auch Grund zur Hoffnung, da insbesondere Singvögel wie Stare, Spatzen und Kohlmeisen verstärkt Geschmack an den Schädlingen gefunden haben. Gestalten sie ihren Garten deshalb bestenfalls naturnah, um Nützlingen einen Lebensraum zu bieten!

Weitere Auskunft erteilt die Kreisfachberatung für Gartenbau und Landespflege Main-Spessart, Hilmar Keller, unter Tel. 0 93 53 / 793 – 18 05.

Zünsler
Bild: Herr Strehl aus Homburg.