Mehr Frauen in die Parlamente

Mehr Frauen in die Parlamente – das ist das Ziel des in Berlin ansässigen Helene Weber Kollegs (HWK). In überparteilichen Mentoring-Programmen führt das HWK erfahrene Kommunalpolitikerinnen mit politischen Einsteigerinnen zusammen. Gemeinsam mit den unterfränkischen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten führt das HWK dieses Mentoring-Programm nun erstmalig in Bayern durch. Am 21. Januar 2017 haben sich die knapp 50 Teilnehmerinnen zur Auftaktveranstaltung im Landratsamt Schweinfurt getroffen.

Die Teilnehmerinnen aus ganz Unterfranken wurden zu 23 Tandems bunt zusammengesetzt – unabhängig der Parteizugehörigkeit oder des Wohnorts. So werden politisch einsteigende Mentees bei ihren ersten Schritten in der Politik durch politisch erfahrene Mentorinnen unterstützt. „Bei unserem Programm geht es nicht um politische Inhalte, sondern um die Frage: Wie mache ich Politik", erklärt Kletzing, , die das Programm von Seiten der EAF nun in Unterfranken betreut.

Das HWK ist die erste bundesweite, parteiübergreifende Plattform für mehr Frauen in der (Kommunal)-Politik. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Projektträgerin ist die EAF Berlin. „Für politische Einsteigerinnen ist es oft eine große Herausforderung, sich in den Routinen der Politik selbstbewusst zu bewegen. Da ist es gut, wenn man eine persönliche Ansprechpartnerin und Beraterin zur Seite hat", weiß Uta Kletzing.

Noch immer sind Frauen in den meisten Parlamenten und Gremien in der Minderheit. Im Bayerischen Landtag etwa sitzen gerade einmal 51 Frauen (28 %). Von den neun Landkreisen in Unterfranken, wo das Mentoring-Programm nun durchgeführt wird, wird nur einer von einer Landrätin regiert (Landkreis Kitzingen).

Bei der Kommunalwahl 2014 haben in Unterfranken in den Gemeinderäten der kreisangehörigen Gemeinden 19,87 % Frauen einen Sitz errungen, in den kreisfreien Städten 32,61 %. In den Kreistagen des Regierungsbezirks haben 27,14 % Frauen ein Mandat. Das entspricht auch dem Ergebnis für Bayern.

Diese Zahlen spiegeln sich auch im Landkreis Main-Spessart wider, berichtet Birgit Seubert, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Main-Spessart. Wir haben im Landkreis 34 Bürgermeister und 6 Bürgermeisterinnen (15 %), im Kreistag sind 16 Frauen (26,6 %) von 60 Mitgliedern, und der Frauenanteil in den Städten, Märkten und Gemeinden beträgt im Durchschnitt lediglich 17,6 %. Im Landkreis gibt es 5 Gemeinden, in denen keine Frau im Gemeinderat ist, in einer Gemeinde gab es noch nie eine Gemeinderätin.

Erst wenn mehr Frauen sich zur Wahl stellen und wenn Frauen auch Frauen wählen, werden Frauen gemäß ihrem Anteil an der Bevölkerung in den politischen Gremien vertreten sein. Die Zeichen dafür stehen gut, da auch im Landkreis Main-Spessart das Angebot auf Interesse stieß;  3 Frauen nehmen an diesem Mentoring-Programm teil. Insgesamt verteilt sich die Anzahl der Teilnehmerinnen wie folgt: Stadt Aschaffenburg (1), Landkreis Aschaffenburg (2), Landkreis Haßberge (9), Landkreis Kitzingen (2), Landkreis Main-Spessart (3), Landkreis Miltenberg (1), Stadt Schweinfurt (2), Landkreis Schweinfurt (16), Stadt Würzburg (1), Landkreis Würzburg (2), Sonstige (5).

Kontakt:

Bei Fragen zu dem Programm im Allgemeinen: EAF Berlin, Uta Kletzing, Telefon 030/3087760-61, E- Mail kletzing@eaf-berlin.de. Weiterführende Informationen zum HWK und der Mentoring-Börse unter www.frauen-macht-politik.deexterner Link.
Bei Fragen zu den Teilnehmerinnen aus dem Landkreis Main-Spessart: Birgit Seubert am Landratsamt Main-Spessart, Telefon 09353/793-1012, E-Mail Birgit.Seubert@Lramsp.de

Mentoring-Programm Frauen in Parlamente (3)Mentoring-Programm Frauen in Parlamente (5)


Bilder:

1) Gruppenfoto aller Teilnehmerinnen und Gleichstellungsbeauftragen aus Unterfranken.
2) Knapp 50 Teilnehmerinnen aus ganz Unterfranken kamen zu der Auftaktveranstaltung im Landratsamt Schweinfurt.
(Fotos: Landratsamt Scheinfurt, Uta Baumann)