Marinetanker Spessart von Afrikamission zurück

Das Pa­ten­schiff des Krei­ses, der Ma­ri­ne­tan­ker Spess­art, ist von der EU-ge­führ­ten Ope­ra­ti­on »Ata­lan­ta« am Horn von Afri­ka zu­rück und hat am Frei­tag im Hei­mat­ha­fen Kiel an­ge­legt. In den 88 Ta­gen, die das Schiff bei der Mis­si­on im Ein­satz war, leg­te es mit sei­ner 49-köp­fi­gen Be­sat­zung 24 830 See­mei­len zu­rück: Das ent­spricht in et­wa ei­ner kom­p­let­ten Wel­t­um­run­dung.

Piraterie eindämmen Die Operation »Atalanta« soll Transporte des Welternährungsprogramms (WFP) schützen und die Piraterie am Horn von Afrika eindämmen. Seit dem Beginn im Dezember 2008 wurde kein Schiff des WFP durch Piraten angegriffen. Dadurch erreichten Nahrungsmittel und Hilfsgüter ungehindert ihr Ziel.

Die Aktivitäten der Piraten sind seit Beginn der Operation signifikant zurückgegangen. Das Einsatzgebiet der Operation »Atalanta« ist etwa 20 Mal so groß wie Deutschland. Die Spessart erledigte in den 88 Tagen 21 Versorgungsmanöver auf See und versorgte dabei die Einheiten der EU-Flotte wie die deutsche Fregatte Bayern, die italienischen Fregatte Euro und die spanische Fregatte Santa Maria beispielsweise mit Kraftstoff und Wasser. Das melden die »Kieler Nachrichten« in ihrer Online-Ausgabe. Die Spessart habe damit wesentlich zur Einsatzfähigkeit der Schiffe beigetragen. Während der 21 Manöver habe der Tanker etwa 6000 Kubikmeter Kraftstoff für die Schiffe und 60 Kubikmeter Flugkraftstoff abgegeben, zitieren die »Kieler Nachrichten« Kapitän Rolf-Heinrich von Bebern (50).

Ein Auslandseinsatz sei immer eine besondere Erfahrung und Belastung für alle Besatzungsmitglieder, er sei stolz auf die Leistung seiner Besatzung, wird der Kapitän von der Internetseite »Schiffsjournal« zitiert.

Von Angehörigen erwartet
Der Internetauftritt der Bundesmarine (www.marine.deexterner Link) meldet, das Schiff sei an der Scheermole im Kieler Marinestützpunkt von mehr als 50 Angehörigen und Freunden der Besatzung sehnlichst erwartet worden.

Laut »Kieler Nachrichten« geht der Großteil der Besatzung erst einmal in Urlaub. Auch die Spessart selbst brauche Erholung. Durch die hohen Temperaturen und den starken Seegang sei ein Teil des Außenanstrichs abgewaschen worden. Der Tanker müsse deshalb in die Werft.

Thomas Josef Möhler/Main-Echo