Rückblick zur 5. Bayerischen Demenzwoche im Landkreis Main-Spessart

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Auch in diesem Jahr bot die 5. Bayerischen Demenzwoche im Landkreis Main-Spessart zahlreiche Veranstaltungen, die den Blick auf das Thema Demenz schärfen und wertvolle Unterstützung für Betroffene und Angehörige lieferten.

Eröffnet wurde diese am Sonntag, den 22. September 2024, mit der Veranstaltung „Waldzeit ist Auszeit“. Unter der Leitung von Lena Sebold, Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt - Caritasverband MSP, fanden pflegende Angehörige einen Rückzugsort im Wald. Bei Achtsamkeits- und Entspannungsübungen konnten die Teilnehmer Erholung finden und neue Energie tanken. Diese Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in der Natur zu entspannen und den Herausforderungen des Pflegealltags für einen Moment zu entfliehen.

Am 23. und 26. September 2024 fand im Diakonischen Seniorenzentrum Haus Lehmgruben der Workshop „Kommunikation und validierender Umgang mit Menschen mit Demenz“ unter der Leitung von Friederike Bähr statt. Der Workshop war in zwei Einheiten gegliedert: Zunächst ging es um ein umfassendes Verständnis der Demenzerkrankung, um eine bessere Verständnisebene für Betroffene zu schaffen. In der zweiten Einheit lernten die Teilnehmenden wertvolle Gesprächstechniken, um die Kommunikation mit Menschen mit Demenz zu fördern und eskalierende Situationen zu vermeiden. Die praxisorientierten Inhalte stärkten das Verständnis und die Fähigkeiten der Teilnehmenden, was die Beziehungsgestaltung erheblich verbesserte.

Die Veranstaltung „Verstehende Kommunikation mit Menschen mit Demenz“ fand am 24. September 2024 in der Stadthalle Arnstein statt. Ruth Augsbach, Fachstelle für Pflegende Angehörige Karlstadt - Caritasverband MSP thematisierte vor Rund 30 Interessierten, wie Missverständnisse in der Kommunikation mit Demenzkranken entstehen und welche Strategien helfen, sie zu vermeiden. Die Teilnehmenden verbesserten durch die erlernten Techniken ihre Kommunikationsfähigkeit und entwickelten ein besseres Verständnis für den Umgang mit Menschen mit Demenz.

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Foto: Ruth Augsbach beim Vortrag in Anrnstein

Ebenfalls am 24. September 2024, von 11:30 bis 15 Uhr, fand am Klinikum Main-Spessart ein Infostand unter dem Motto „Auf dem Weg zum demenzsensiblen Krankenhaus“ statt. Besucher, Patienten und Mitarbeitende informierten sich über die Initiativen des Klinikums, die darauf abzielen, eine demenzgerechte Versorgung zu gewährleisten. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Klinikums.

Parallel dazu konnten sich Interessierte am 24. September 2024 zur Online-Veranstaltung „Medizinischer Dienst im Dialog - Einschränkungen und Pflegebegutachtung bei Demenz“ anmelden. Moderiert von Dr. Oliver-Timo Henßler erhielten pflegende Angehörige nützliche Tipps zum Umgang mit Demenz und erfuhren, wie sie sich optimal auf die Pflegebegutachtung vorbereiten können. Die Veranstaltung bot wertvolle Informationen, um die Unterstützung für Menschen mit Demenz zu verbessern und einen reibungslosen Pflegeprozess zu fördern.


In der Markthalle in Lohr fand am 28. September 2024 von 10 bis 13 Uhr ein Demenz-Infostand statt. Rund 40 bis 50 Interessierte, Angehörige und Betroffene kamen zusammen, um mit Fachkräften des Bezirkskrankenhauses über Demenz zu sprechen. Dr. Markus Schröter, Alicia Eckardt, Monika Weyer und Astrid Born-Werthmann standen für persönliche Gespräche bereit und informierten über Beratungs- und Unterstützungsangebote im Landkreis. Ein Büchertisch der Stadtbibliothek Lohr zum Thema „Demenz“ ergänzte die Veranstaltung, was den Besuchern eine umfassende Informationsquelle bot.
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Foto: Demenz-Infostand v.l.n.r.: Markus Schröter, Astrid Born-Werthmann, Alicia Eckardt, Monika Weyer

Zum Abschluss der 5. Bayerischen Demenzwoche veranstaltete das Netzwerk Demenz und Pflege Main-Spessart am 1. Oktober 2024 im Pfarrsaal „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt die Informationsveranstaltung „Demenzvorsorge und Hören“. Rund 100 Teilnehmende informierten sich über den Zusammenhang zwischen Hörstörungen und Demenz. Fachärzte wie Peter Kraft, Facharzt für Neurologie und Christian Wilhelm, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde beleuchteten die medizinischen Aspekte, während Manfred Hartmann als Gruppenleiter der Selbsthilfegruppe für Schwerhörige und Vorsitzender des Bezirksverbandes Unterfranken der Schwerhörigen die Herausforderungen der Betroffenen ansprach. Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre persönlichen Anliegen zu besprechen. Im Anschluss informierten die Hörakustik-Fachgeschäfte Matt und Döll Hörakustik sowie die Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt - Caritas Verband MSP an Infoständen über weiterführende Beratungsangebote.
 

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Foto: Elena Hurt    Foto: Elena Hurt
Demenzvorsorge und Hören in Karlstadt
v.l.n.r.: Daniela Daiss, Christan Wilhelm, Manfred Hartmann, Peter Kraft

Demenzvorsorge und Hören in Karlstadt 
Ruth Augsbach beim Infostand der Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt


Aktuell läuft außerdem der Kurs „Aktiv mit und ohne Demenz“ unter der Leitung von Lena Sebold an der Volkshochschule Karlstadt, der einfache Bewegungs- und Gedächtnisübungen kombiniert und eine wertvolle Möglichkeit für Bewegung und Gemeinschaft bietet.

Es war eine ereignisreiche Woche, geprägt von vielfältigen, großartigen Veranstaltungen, die einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema Demenz leistete. Besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrer Unterstützung und ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass die Bürgerinnen und Bürger informiert und das Thema Demenz in der Bevölkerung thematisiert wurde. Ihre Beiträge und die aktive Teilnahme der Teilnehmenden haben die Woche zu einem wertvollen Erlebnis gemacht. Wir freuen uns schon auf die Demenzwoche im nächsten Jahr!