Hintergrund

In der Vergangenheit wuchs im Landkreis bei den verschiedensten Akteursgruppen das Interesse an Fragestellungen der lokalen erneuerbaren Energieerzeugung und der Energieeffizienz stetig. So wurden Bürgerenergiegenossenschaften gegründet, Biomassetage veranstaltet, Biomasseheizungen, Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen.
 
Auf Landkreisebene wurde diesem Interesse mit zahlreichen Initiativen und Projekten entsprochen: beispielsweise schuf die Agenda21 die Vortragsreihe „Energie & Klimaschutz für Jedermann“, einen „Tag der offenen Biomasseheizung“, das  Schüler-Energiespar- und Umweltprojekt „EFEU“, den Arbeitskreis Ressourcen, und ist Mitherausgeber der „Energiefibel“. Schließlich organisierte das Regionalmanagement des Landkreises regelmäßige Projektgruppentreffen und Vorträge zum Thema „Erneuerbare Energien als Chance für die Region“ und „Regionale Energie – regionale Wertschöpfung“.

Diese kontinuierlichen Aktivitäten im Landkreis veranlassten den Kreistag dazu, den Klimaschutz im Landkreis systematisch anzugehen. Am 16.02.2011 wurde im Wirtschaftsausschuss des Landkreises beschlossen, einen Antrag auf Förderung eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zu stellen. Nachdem der Förderantrag im März 2011 beim Projektträger Jülich eingereicht worden war, konnte der Landkreis den Auftrag zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes im Oktober 2011 an zwei Fachbüros* vergeben. Die Phase der Konzepterstellung wurde durch regelmäßige öffentliche Projektgruppensitzungen und eine öffentliche Informationsveranstaltung begleitet.

Die Kreistagssitzung am 18.11.2011 untermauerte nochmals den Willen des Landkreises zur Energiewende. In ihr wurde das Ziel des Landkreises festgeschrieben, bis zum Jahr 2035 Energieautarkie, also die (bilanzielle) Deckung der benötigten Wärme- und elektrischen Energie aus regenerativen Quellen im Landkreis zu erreichen.

Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept nahm der Kreistag am 14.12.2012 einstimmig an und beschloss im selben Zuge, einen Antrag auf Förderung eines Klimaschutzmanagements zu stellen. Der Klimaschutzmanager hat am 01.01.2015 seine Tätigkeit aufgenommen und ist für die Umsetzung der im Klimaschutzkonzept beschlossenen Maßnahmen verantwortlich.

 

*Steinbeis Beratungszentrum Projektentwicklung Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Wolpertshausen & neulandplus GmbH & Co KG