Gemeinde Gräfendorf
Seit dem Abschluss der bayerischen Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 umfasst die Gemeinde Gräfendorf die zuvor eigenständigen Orte Gräfendorf, Michelau, Schonderfeld, Weickersgrüben und Wolfsmünster. Heute zählt die Gemeinde rund 1.450 Einwohner (Stand: 2025).
Der Ortsteil Gräfendorf ist als staatlich anerkannter Erholungsort Teil des Naturparks Spessart und liegt malerisch am Unterlauf der Fränkischen Saale. Historisch betrachtet ist Wolfsmünster die älteste der fünf Ortsteile: Die "Urgemeinde" wurde bereits im Jahr 802 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Gemeindewappen vereint im oberen Teil das Wappen des Juliusspitals, das die geschichtliche Verbindung zur Würzburger Stiftung unterstreicht. Im unteren Teil symbolisiert ein Mühlrad die Bedeutung des Mühlengewerbes, das über viele Jahrhunderte das untere Saaletal prägte. Besonders hervorzuheben ist die Roßmühle – heute eine beliebte Gaststätte mit Campingplatz. Ebenfalls bemerkenswert ist das Hofgut Seewiese zwischen Gräfendorf und Schonderfeld, welche die älteste Forellenzuchtanlage Deutschlands beherbergt.
Im Bereich der Daseinsvorsorge hat die Gemeinde Gräfendorf in den letzten Jahren wichtige infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt. Eine moderne Zentralkläranlage wurde errichtet und versorgt inzwischen alle fünf Ortsteile. Aktuell befindet sich die Wasserversorgungseinrichtung in einer umfassenden Sanierung.
Eine besondere historische Struktur besteht im Ortsteil Schonderfeld: Hier wurde vor der Eingemeindung die traditionelle Holzrechtegemeinschaft in eine Waldgenossenschaft überführt. Die damaligen Rechtler erhielten zur eigenverantwortlichen Bewirtschaftung eine eigene Waldabteilung.
Das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde ist durch ein aktives Vereinswesen geprägt. Zahlreiche Ortsvereine in allen fünf Ortsteilen sorgen für ein vielfältiges kulturelles und soziales Angebot, das den Zusammenhalt und die Lebensqualität in der Gemeinde nachhaltig stärkt.

