Corona stellt auch Schülerverkehr vor Herausforderungen – Verstärkerbusse im Einsatz

Ein neues Schuljahr hat begonnen – mit vielen Neuerungen für alle Beteiligten. Denn Corona begleitet den Schulalltag leider weiter. Das fängt schon auf dem Schulweg an und stellt auch die Verantwortlichen für den Schülerverkehr im Landkreis Main-Spessart vor Herausforderungen.

Um die Situation in den Schulbussen zu entspannen, werden seit Schulbeginn 31 Verstärkerbusse eingesetzt, die zusätzlich zu den regulären Schulbussen verkehren. Damit soll das Platzangebot verbessert und die Abstände zwischen den Schülerinnen und Schülern erhöht werden und somit das Infektionsrisiko reduziert werden. Allerdings gab es gerade zum Schuljahresbeginn noch viele Unklarheiten, wo dies in welchem Umfang notwendig ist. In den ersten Tagen eines Schuljahres läuft der Unterricht in der Regel ohnehin noch nicht planmäßig, was sich zwangsläufig auch im Schülerverkehr auswirkt.

Leider gab es da mancherorts Unverständnis, wenn Busfahrer nicht alle wartenden Schülerinnen und Schüler auf einmal mitnehmen konnten, um die Busse nicht zu überfüllen.

„In einem neuen Schuljahr muss sich manches erst einspielen. Das betrifft auch die Schülerbeförderung.“, wirbt Monika Mützel, die Nahverkehrsbeauftragte des Landkreises, um Verständnis, wenn nicht alles vom ersten Tag an reibungslos läuft. „Zum Teil mussten wir uns erst ein Bild vor Ort machen, um die Situation richtig einschätzen zu können. Natürlich haben wir dabei auch auf die Erfahrungen unserer Busunternehmen gebaut, die uns wichtige Hinweise geben konnten, wo es zu Engpässen kommen könnte.“, erläutert Mützel.

Inzwischen wurde auf allen Strecken, auf denen das Schüleraufkommen zu hoch war, nachgebessert. Nun gelte es die vorhandenen Kapazitäten in den Blick zunehmen und die Verteilung bei den kritischen Fahrten zu verbessern. Allerdings – so schränkt die Nahverkehrsbeauftragte ein – bedeuten die Verstärkerbusse nicht, dass nun jedes Kind einen Sitzplatz zur Verfügung hat und zwischen jedem Schüler der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten wird. Darauf gebe es – wie im Öffentlichen Personennahverkehr allgemein – keinen Rechtsanspruch und sei bei insgesamt rund 7.000 Schülerinnen und Schülern, die mit Bus und Bahn täglich im Landkreis zu transportieren seien, weder finanziell noch organisatorisch zu leisten. Alle Sitzplätze müssten in den Bussen besetzt werden und je nach Fahrzeuggröße werde die Anzahl der Stehplätze eingeplant.

Auch Wartezeiten nach Schulende sind leider nicht immer vermeidbar. Es sei nicht möglich, die Schülerbeförderung gänzlich an den Schulalltag anzupassen, da sich dieser von Schule zu Schule doch sehr individuell gestalte, erklärt Mützel. Und Landrätin Sabine Sitter unterstreicht: „Die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler liegt uns sehr am Herzen und wir leisten uns in Main-Spessart sehr viel dafür. Dabei habe ich die finanzielle Situation des Landkreises immer im Blick. Wünschenswert muss auch finanzierbar sein.“