Komposttage 2019

Im Landkreis Main-Spessart werden seit Einführung der Biotonne jährlich nachhaltig weit über hundert Kilogramm Biomüll pro Einwohner erfasst. Ein im überregionalen Vergleich beachtlicher Wert, der die Notwendigkeit der Biotonne „auch“ – wenn nicht sogar „ganz besonders“ – in einem ländlich strukturierten Gebiet unterstreicht.

Im Auftrag des Landkreises verarbeitet das Humuswerk Main-Spessart diesen Biomüll in der Kompostierungsanlage in Wernfeld und erzeugt daraus hochwertigen Kompost. Der natürliche Rottevorgang wird dabei technisch gesteuert und so beschleunigt, dass schon nach drei Monaten ausgereifter Kompost entsteht – viel schneller als im eigenen Komposthaufen. Bodenbakterien erzeugen in der Anlage Temperaturen von über 60°C und sorgen damit für die notwendige Hygienisierung des Komposts, damit er nach der Rotte frei von Unkrautsamen ist. Daneben werden aber auch zahlreiche andere Qualitätskriterien, wie z.B. die Störstofffreiheit, regelmäßig von Prüflaboren untersucht. Nur wenn sämtliche Qualitätskriterien erfüllt sind, wird der Kompost dann mit dem Gütezeichen der Bundesgütegemeinschaft Kompost ausgezeichnet. Der Kompost aus dem Humuswerk Wernfeld erhält diese Auszeichnung schon seit Jahren regelmäßig, worauf die Anlagenbetreiber nicht ohne Stolz hinweisen.

In den letzten Jahren ist allerdings bedauerlicherweise eine Zunahme der Störstoffe festzustellen, was zu erhöhtem Aufwand und unnötigen Kosten führt. Humuswerk und Landkreis haben deshalb zum gemeinsamen Ziel erklärt, dieser Fehlentwicklung entgegen zu wirken. Mit dem Thema „Störstoffe raus aus der Biotonne“ sollen die Komposttage 2019 mit dazu beitragen, für das Problem der zunehmenden Störstoffe zu sensibilisieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Plastiktüten, Altkleider oder Verpackungen, um nur einige Störstoffe zu nennen, haben in der Biotonne nichts verloren – das ist wohl auch allgemein bekannt. Im Landratsamt geht man deshalb davon aus, dass hier die Bequemlichkeit eine große Rolle spielt. Die Abfallberatung wird deshalb an den Komposttagen vor Ort aufklären und dabei auch auf die absehbaren Folgen bei weiterer Zunahme von Störstoffen eingehen. Die hohen Qualitätsanforderungen an Gütekompost erfordern entweder einen sehr niedrigen Störstoffanteil oder eine sehr teure Störstoffauslese im Humuswerk. Letzteres würde sich mittelfristig negativ auf die Müllgebühren auswirken.

Vor diesem Hintergrund hofft man im Landratsamt auf Besserung durch Aufklärung und Einsicht, damit weitergehende Maßnahmen wie umfangreiche Kontrollen oder gar, dass Biotonnen wegen Falschbefüllung nicht gelehrt werden, erst gar nicht notwendig werden. Es muss aber verhindert werden, dass wenige Uneinsichtige aus Ignoranz oder Bequemlichkeit die wertvolle Arbeit Vieler, die gut sortieren, zunichte machen.

Die Komposttage finden dieses Jahr an folgenden Standorten jeweils von 13 Uhr bis 17 Uhr statt:

  • Gemünden, Lindenwiese, am 8. April,
  • Stetten, Parkplatz am Sportplatz, am 9. April,
  • Lohr, Firmengelände Fa. Kirsch und Sohn in der Bürgermeister-Dr.-Nebel-Straße, am 10. April,
  • Marktheidenfeld, Festplatz, am 11. April

Für Fragen und Informationen aus erster Hand ist jeweils ein Abfallberater des Landratsamtes und ein Vertreter der Fa. Humuswerk Main-Spessart mit vor Ort.

Kostenlos und so lange der Vorrat reicht gibt es dort außerdem Kompost „zum Ausprobieren“. Jeder kann sich soviel Kompost mitnehmen, „wie er selbst tragen kann“ (das Gewicht ist dabei nicht zu unterschätzen). Behältnisse (Eimer, Wannen oder Säcke) müssen allerdings mitgebracht werden - Schaufeln werden aber zur Verfügung gestellt. Zwar war bei den vergangenen Komposttagen immer reichlich Kompost für alle Interessenten da, doch muss gerade in den ersten Stunden die Abgabemenge begrenzt werden.

Weitere Fragen dazu beantwortet die Abfallberatung im Landratsamt, Jörg Braasch, Tel.: 0 93 53 / 793 – 12 36 und Christian Baer, Tel.: 0 93 53 / 793 – 12 66, E-Mail: Abfallberatung@Lramsp.de.