Römische Geschichte und Gartenbaukultur rund um Aschaffenburg - Lehrfahrt des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Main-Spessart
93 Mitglieder der Obst- und Gartenbauvereine des Landkreises Main-Spessart nahmen an der alljährlichen Lehrfahrt teil, für die Kreisfachberater Hilmar Keller und die Geschäftsführerin des Kreisverbandes, Anneliese Max, ein buntes Tagesprogramm zusammengestellt hatten.
Vier Gästeführer empfingen die Teilnehmer direkt vor der Römischen Villa, dem Pompejanum in Aschaffenburg. König Ludwig I. ließ diese ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses durch den Architekten Friedrich von Gärtner 1840-1848 errichten - zu Lehrzwecken, um der Bevölkerung Einblicke in das Leben des römischen Volkes zu geben.
Neben Wandbildern und prächtigen Mosaikfußböden, die König Ludwig nachbilden ließ, waren auch antike römische Ausstellungstücke zu finden. Rund um das Pompejanum wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine mediterrane Ideallandschaft angelegt, von der heute noch der Weinberg, der aus Schwarzkiefern bestehende Pinienhain und die Rosenbeete erhalten sind. Frei wachsende Feigen, Mandelbäume und andere mediterrane Pflanzen zeigen, dass hier ein besonders mildes Klima herrscht. Nach der Führung hatte man Zeit, die Altstadt Aschaffenburgs zu erkunden. Diese war auf einem wunderschönen Fußweg, der durch den Schlossgarten bis zum Schloss Johannisburg führte, zu erreichen.
Am Nachmittag steuerte die Reisegruppe die Gärtnerei Löwer in Goldbach an. Schon auf den Außenflächen und Parkplätzen konnte man die besondere Gestaltung und Philosophie der 2016 neu errichteten Gärtnerei erkennen. So waren die Parkbuchten mit großzügigen Staudenpflanzflächen und Großbäumen bestückt. In einer Führung durch die Gärtnerei erfuhren die Teilnehmer, dass man die automatische Bewässerung zum Großteil mit Regenwasser aus eigenen Zisternen betreibt und das breite Pflanzensortiment – so weit es möglich ist – in eigenen Betrieben erzeugt. Einkaufen soll zu einem Erlebnis werden, so die Philosophie der Eigentümer. Für Kinder hat man deshalb eine Spielfläche geschaffen, und auch das Kulinarische kam mit einen breiten Sortiment an Kaffee, Kuchen und Snacks in dem integrierten Cafe nicht zu kurz. Nach der Führung nutzten viel noch die Möglichkeit durch die Gärtnerei zu bummeln und sich die eine oder andere Pflanze mit nach Hause zu nehmen.
Müde und erfüllt von den vielen Eindrücken ging es auf den Heimweg. Ein gemeinsames Abendessen bei der Schlussrast im Hotel Talblick in Esselbach rundete den gelungenen Tag ab.
Foto (Kreisverband Gartenbau und Landespflege)