25 Lehrkräfte unterwegs mit Schäferin im Naturschutzgebiet Spessartwiesen

25 Lehrerinnen und Lehrer folgten am Montag, dem 29.Mai der Einladung des Naturpark-Spessart e.V. zu einer Fortbildung „Beweidung und Naturschutz“.  Ziel war es, den Lehrkräften Informationen zu diesem wichtigen Arbeitsfeld des Naturparks und Tipps zur Umsetzung des Themas im Unterricht zu geben.

Zusammen mit Gebietsbetreuer Christian Salomon und Schäferin Kerstin Müller wurde bei sommerlichen Temperaturen zunächst das Naturschutzgebiet „Spessartwiesen“ zwischen Partenstein und Krommenthal erkundet. Die Lehrkräfte der Grund- und Mittelschulen Frammersbach, Wiesthal, Marktheidenfeld und Partenstein lernten dort den Lebensraumtyp „Artenreiche Flachlandmähwiese“ kennen und erfuhren spielerisch, was ein Naturschutz- und FFH-Gebiet ausmacht.

Christian Salomon erklärte, dass die Kulturlandschaft der Wiesentäler ohne Eingreifen des Menschen verbuschen würde. Damit würden wertvolle Biotope und Offenlandarten verschwinden. Allerdings müsse diese Nutzung extensiv und naturverträglich sein. Landwirte, wie die Schäferei Müller aus Partenstein sind daher wichtige Partner des Naturschutzes. Familie Müller zieht mit ihren etwa 1000 Schafen regelmäßig über die ökologisch wertvollen Flächen und trägt so zum Erhalt dieser wichtigen Kulturlandschaftselemente bei. Kerstin Müller erklärte, dass ihr Betrieb genauso von der Zusammenarbeit mit dem Naturschutz profitiere.

Auf dem Besichtigungsprogramm standen auch typische Wässerwiesen-Strukturen. Über Jahrhunderte haben Wässerwiesen die Spessarttäler geprägt. Die gewölbten Flächen mit den zu- und ableitenden Gräben sind wichtige Kulturrelikte und wertvolle Biotope für zahlreiche feuchtigkeitsliebende Arten. Durch Schafbeweidung, so erläuterte Christian Salomon, werden die traditionellen „Rückenwiesen“ besser erhalten als durch schwere Mähfahrzeuge.

Nach dem Naturschutzgebiet wurde eine Weide in Nähe des Schäfer-Hofes Müller besucht. Schafe und Ziegen halten hier eine Ausgleichsfläche der Stadt Lohr mit verschiedenen Tümpeln offen. Neben Grünfröschen, tummeln sich hier Molche, über 30 Libellenarten und Ringelnattern.

Während der Exkursion stellten Oliver Kaiser und Anika Goßmann vom Naturpark eine Smartphone-App vor, mit der didaktische Inhalte auch für die technikbegeisterten Kinder und Jugendlichen attraktiv dargeboten werden können.

Zum Abschluss berichtete Kerstin Müller auf dem Hof der Familie von ihrem Leben als Schäferin und dem Schäfereibetrieb. Die Teilnehmer konnten sich dabei mit Lammsalami, Lammleberkäse und anderen Leckereien stärken.

Die Fortbildung ist Bestandteil der engen Kooperation von Naturpark Spessart und der Grundschule Partenstein. Diese ist seit 10 Jahren Partner des Naturparks und Vorreiter für das Konzept der „Naturparkschulen“.  Die Natur- und Umweltbildung und der Bezug zur Heimat sind hier in besonderer Weise im Schulleben verankert z.B. im Rahmen von Projektwochen. Der Naturparkverein strebt an, diese vorbildliche Zusammenarbeit in der Region auszubauen und auch andere Schulen als Naturparkschulen zu gewinnen.

Gebietsbetreuer Christian Salomon mit TeilnehmernGebietsbetreuer Christian Salomon mit Teilnehmern 3Teilnehmer Fortbildung