Tigermücke breitet sich aus – Gesundheitsamt bittet um Mithilfe
29.04.2025
Die Asiatische Tigermücke breitet sich auch in Bayern aus. Im vergangenen Jahr wurden erstmals zwei Exemplare dieser Mückenart im Stadtgebiet von Gemünden gefunden. Auch wenn es sich bislang nur um Einzelfunde handelt, zeigt sich: Die Tigermücke ist im Landkreis Main-Spessart angekommen – und mit ihr ein potenzielles Gesundheitsrisiko.
Die Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien. In Europa breitet sie sich seit einigen Jahren aus – begünstigt durch den internationalen Reise- und Warenverkehr sowie durch den Klimawandel. Sie kann tropische und subtropische Krankheitserreger wie das Dengue- oder Chikungunya-Virus übertragen. In Deutschland treten solche Infektionen bisher nur bei Reiserückkehrern auf, die sich in Ländern angesteckt haben, in denen diese Erreger zirkulieren. Dennoch gewinnt die Überwachung möglicher Überträger wie der Tigermücke zunehmend an Bedeutung.
Tigermücken sind tagsüber aktiv und aggressiv
Im Gegensatz zu den meisten heimischen Arten sticht die Tigermücke auch tagsüber. Ihre schwarz-weiße Zeichnung und ihr auffälliges Stechverhalten machen sie leicht erkennbar. Besonders kleinere Wasseransammlungen – etwa in Gießkannen, Blumenuntersetzern, Regenrinnen oder alten Autoreifen – dienen als Brutstätten.
Bevölkerung spielt wichtige Rolle bei Überwachung
Das Landratsamt Main-Spessart ruft die Bevölkerung dazu auf, bei der Bekämpfung der Tigermücke mitzuwirken:
- Stehendes Wasser im Außenbereich sollte vermieden werden – auch kleinste Mengen reichen den Mücken zur Eiablage.
- Wasserbehältnisse wie Vogeltränken oder Tiertränken sollten zweimal wöchentlich geleert und ausgewischt werden.
- Regentonnen sollten mückensicher abgedeckt werden, etwa mit feinmaschigen Netzen oder Deckeln.
- Unbenutzte Behälter sollten entfernt oder umgedreht werden, um eine Ansammlung von Regenwasser zu vermeiden.
- Verdächtige Mücken bitte zur Bestimmung einsenden – über den „Mückenatlas“ (www.mueckenatlas.de
) oder direkt an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Monitoring in Bayern wird ausgeweitet
Im vergangenen Jahr hat das Bayerische Stechmücken-Monitoring Funde in 17 Landkreisen verzeichnet – darunter auch Main-Spessart. Das LGL führt regelmäßige Kontrollen an besonders sensiblen Standorten wie Autobahn-Rastplätzen oder Flughäfen durch.
Nur durch frühzeitige Entdeckung lässt sich die dauerhafte Ansiedlung der Tigermücke in Main-Spessart verhindern. Das Gesundheitsamt beobachtet die Lage genau, arbeitet eng mit dem LGL zusammen und steht für Rückfragen unter gesundheitsamt@lramsp.de zur Verfügung.
Weitere Informationen und Tipps zur Erkennung der Tigermücke bietet das LGL auf seiner Website unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltbezogener_gesundheitsschutz/klimawandel_ge sundheit/infektionskrankheiten/stechmuecken_monitoring_faq.htm sowie auf den Seiten des Mückenatlas unter www.mueckenatlas.com
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