Pflege im Fokus: Arbeitsgruppe entwickelt Ansätze für die häusliche Versorgung

28.01.2025

Foto_04
Foto (Elena Hurt): Daniela Daiss und Tanja Amersbach von der Gesundheitsregion Plus stellen die Ergebnisse der Ideen-Werkstatt vor.

Wie kann die häusliche Pflege im Landkreis Main-Spessart besser unterstützt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Treffens der Arbeitsgruppe „Häusliche Versorgung stärken“. Mit frischen Ideen und den Ergebnissen einer Bürgerbefragung diskutierten Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Pflege Ansätze für die Zukunft. Daniela Daiss, Mitarbeiterin der Gesundheitsregionplus, leitete das Treffen. Ziel: Die Pflegeversorgung vor Ort nachhaltig zu verbessern – für alle, die Hilfe leisten oder sie benötigen.

Zentrales Thema des Treffens waren die Ergebnisse einer Bürgerbefragung, die im Zeitraum von Juli bis Oktober 2024 durchgeführt wurde. An der Befragung nahmen 274 Personen teil, darunter pflegende Angehörige, Pflegebedürftige sowie Interessierte. Die Ergebnisse zeigen:

  • Knapp 75 Prozent der pflegenden Angehörigen sind weiblich, was die bekannte Geschlechterverteilung in der häuslichen Pflege bestätigt.
  • Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen steht in engem Kontakt zu den Pflegebedürftigen, oft täglich oder mehrmals wöchentlich.
  • Über die Hälfte der Befragten nutzt bereits Beratungs- und Versorgungsangebote im Landkreis, während ungefähr 35 Prozent keine Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen. Als Gründe wurden unter anderem mangelnde Information, Unübersichtlichkeit der Angebote und zeitliche Hürden genannt.

Herausforderungen sahen die Befragten vor allem bei Suche nach professionellen Pflegeplätzen, der hohen Bürokratie und finanziellen Belastung sowie der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Sie wünschten sich eine bessere Übersicht und Zugänglichkeit der Pflegeangebote im Landkreis.

Alle Ergebnisse der Bürgerbefragung finden Sie hier.

Zukunftsorientierte Lösungsansätze
Auf Grundlage der Befragungsergebnisse wurden folgende Verbesserungsansätze erarbeitet:

  • Beratungs- und Anlaufstellen aktiv bekannt machen und ein überregionales telefonisches Angebot einrichten.
  • Die verschiedenen Generationen gezielt ansprechen und Informationen passgenau weitergeben.
  • Alternative Wohnformen wie Pflege-Wohngemeinschaften fördern und ausbauen.
  • Pflegende Angehörige entlasten und unterstützen, zum Beispiel durch Schulungen und Weiterbildungsangebote.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe fließen in die weitere Arbeit der Gesundheitsregionplus ein. Die Arbeitsgruppe trifft sich künftig in regelmäßigen Abständen, um über die Fortschritte zu beraten.

Pflegekonferenz als Impulsgeber
Die Pflegekonferenz des Landkreises Main-Spessart, deren Vorsitzende Landrätin Sabine Sitter ist, versteht sich als zentrale Plattform zur Optimierung der pflegerischen Versorgung auf kommunaler Ebene. Mit den Arbeitsgruppen zu den Themen „Häusliche Versorgung stärken“, „Fachkräftesicherung und -gewinnung“ sowie „Vernetzung ambulant und stationär“ trägt sie aktiv dazu bei, die Herausforderungen in der Pflege gemeinsam anzugehen.