Kreisheimatpfleger Dr. Theodor Ruf veröffentlicht Sachbuch über Bischof Konrad von Querfurt und die Gründung Karlstadts

18.12.2024

ES5A9799
Das Bild zeigt (von links): Dr Gerrit Himmelsbach, Dr. Theodor Ruf, Landrätin Sabine Sitter und
Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach.
Foto: Markus Rill / LRA MSP

Der promovierte Historiker Dr. Theodor Ruf hat ein neues Sachbuch geschrieben und mit Unterstützung des Landkreises Main-Spessart veröffentlicht. „Konrad von Querfurt, Bischof von Würzburg (1198-1202), und die Anfänge der Stadt Karlstadt am Main“ wurde am 12. Dezember in der Uhrenstube des Historischen Rathauses von Karlstadt vorgestellt.

Landrätin Sabine Sitter hob die Fachkenntnis und Verbundenheit des gebürtigen Lohrers und Kreisheimatpflegers hervor: „Es ist wunderbar, dass Theodor Ruf nach ausgiebiger Forschungsarbeit nun neue Erkenntnisse zur Gründung unserer heutigen Kreisstadt gewonnen hat und sie mit uns teilt. Ich freue mich auf die spannende Lektüre.“ Michael Hombach, Bürgermeister der Stadt Karlstadt, sagte: „Es ist für alle Karlstadter von großem Interesse, dass unsere heutige Kernstadt vom früheren Würzburger Bischof gegründet wurde und dass unser heutiger Stadtteil Karlburg zuerst besiedelt war.“ Die Stadt Karlstadt werde Exemplare des Buchs künftig Ehrengästen als Präsent überreichen.

Dr. Gerrit Himmelsbach, Leiter des Ärchaologischen Spessartprojekts, stellte das Buch vor und unterstrich die akribische Quellenarbeit und profunden Vorkenntnisse Theodor Rufs. Um 1200 habe Würzburgs Bischof Konrad von Querfurt Karlstadt gegründet, weil die Entwicklungsmöglichkeiten des heutigen Karlburgs auf der anderen Mainseite aufgrund der Lage begrenzt waren. Karlstadt habe sich zu „einer der wichtigsten würzburgischen Städte“ entwickelt. Das Buch liefere auch eine neue Analyse der Person Bischof Konrads, der im Jahr 1202 umgebracht wurde. Himmelsbach betonte: „Es gibt keine Person, die besser geeignet wäre als Theodor Ruf, die Geschichte unserer heutigen Region Main-Spessart zu erforschen und darzustellen.“

Der Autor selbst erklärte, es handele sich bei diesem Buch um seine möglicherweise letzte wissenschaftliche Veröffentlichung dieses Umfangs. Die Arbeit daran habe mehrere Jahre in Anspruch genommen. „Die Forschung und das Quellenstudium sind ein langer, mühsamer Prozess.“ Er schreibe bereits an einem neuen Buch, einem historischen Roman, über den er noch nicht viel verraten wolle. Er hoffe aber, dass er die Landrätin – die zuvor eine Vorliebe für historische Romane erwähnt hatte – künftig zu seinen Leserinnen zählen dürfe.  

Buchdaten und Klappentext

Theodor Ruf: Konrad von Querfurt, Bischof von Würzburg (1198-1202), und die Anfänge der Stadt Karlstadt am Main. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann. 312 Seiten.
€ 45,00 | ISBN 978-3-8260-8978-7, € 45,001eISBN 978-3-8260-8979-4

Buchbestellung bei:
Dr. Theodor Ruf 
Sodener Strasse 53
63743 Aschaffenburg
06021 371226 oder 015775791810
E-Mail: theodorruf@t-online.de

____________________________________

Die Karolinger gaben der Karl(s)burg und der dazugehörigen Siedlung ihren Namen, und auch die letzte mainfränkische Herzogin Immina war mit ihr verbunden. Um 1200 schuf der Würzburger Bischof Konrad von Querfurt die Voraussetzungen, um auf der anderen Mainseite eine neue Stadt entstehen zu lassen, die den Namen Karlstadt erhielt. 1202 wurde Konrad ermordet, bis heute sind die Hintergründe nur schwer zu fassen, und in gewisser Weise hat auch die Stadtgründung mit seinem blutigen Ende durch die Herren der Ravensburg (bei Thüngersheim) zu tun. Doch seine Gründung wuchs, und sie wurde zu einer der wichtigsten würzburgischen Städte. Die Arbeit zeigt die Vorgeschichte und quellenmäßig den Entstehungsprozess bis 1325 auf, verbunden mit einer neuen Analyse der Person Bischof Konrads, und sie ist damit ein Beitrag zur Entstehung und zur frühen Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg.

Der Autor Dr. Theodor Ruf, geboren 1950 in Lohr am Main. Studium in Würzburg, Promotion 1984 über die Grafen von Rieneck. Lehrtätigkeit in Marktheidenfeld, Aschaffenburg und Washington, D. C. Zahlreiche Veröffentlichungen, besonders zur Geschichte des mainfränkischen Raumes. Seit 2015 Kreisheimatpfleger für den Altlandkreis Lohr.