„Startchance kita.digital“: Wie digitale Medien schon im Kindergarten sinnvoll eingesetzt werden können

16.10.2024

24-10-14 PM Startchance Kita digital Auftaktveranstaltung_Stiel_bearbeitet

Foto 1 (Andrea Stiel, bearbeitet Frank Findeiß): Wie können digitale Medien schon im Kindergarten
sinnvoll eingesetzt werden? Dieser Frage wollen Mitarbeitende aus neun Kitas in diesem Kindergartenjahr 
nachgehen. (Links im Bild: Medienpädagoge Frank Findeiß, Jugendamtsleiter Thomas Götz,  
Fachberaterin Sabine Zänglein und Lea Amry von der Kindergartenaufsicht am Landratsamt 
Main-Spessart)

„Startchance kita.digital“ geht im Landkreis Main-Spessart in die zweite Runde. Neun Kitas beteiligen sich ab diesem Kindergartenjahr an der bayernweiten Fortbildungskampagne. Dabei lernen die Fachkräfte, wie digitale Medien bei ihrer Arbeit mit den Kleinen sinnvoll und kreativ eingesetzt werden können. Zur Auftaktveranstaltung trafen sich die Teilnehmenden im Gemeindesaal der „Heiligen Familie“ in Karlstadt gemeinsam mit dem Referenten Frank Findeiß. Der erfahrene Medienpädagoge wird die Kindergärten ein Jahr bei ihrer Arbeit begleiten und dabei auch viel Zeit vor Ort in den Einrichtungen verbringen und  praktische Tipps und Anregungen geben. 

Für das Amt für Jugend und Familie am Landratsamt Main-Spessart begrüßten Leiter Thomas Götz, Fachberaterin Sabine Zänglein und Lea Amry von der Kindergartenaufsicht 35 Kita-Leitungen, Fachkräfte, Vertreterinnen und Vertreter der Träger und Elternbeiräte aus neun Einrichtungen. Mit dabei sind in diesem Jahr die Baumhof Kita (Marktheidenfeld), der Katholische Kindergarten St. Sebastian (Zellingen), der Kindergarten St. Radegundis (Gössenheim), der Gemeindekindergarten Mittelsinn, der Kindergarten „Wirbelwind“ (Tiefenthal), die Evangelische Kita „Schatzkiste“ (Kreuzwertheim), das Katholische Kinderhaus „Zur Heiligen Familie“ (Karlstadt), der Evangelische Kindergarten St. Andreas (Remlingen) und der Katholische Kinder- und Jugendhort Grombühl (Würzburg). 

„Kinder wachsen mit digitalen Medien auf und die allermeisten haben bereits beim Eintritt in die Kita Erfahrungen damit gemacht“, so Frank Findeiß. Das Thema „Kinder und Medien“ werde sehr kontrovers diskutiert. So fragten sich viele Menschen: „Müssen Kinder schon im Kindergarten Umgang mit digitalen Medien haben?“ Unabhängig davon sei digitale Bildung schon seit 2005 im Bayerischen Erziehungsplan verankert und somit ein offizieller Auftrag für alle Kitas in Bayern, erläuterte der Medienpädagoge. „Die fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens macht sie aber heute nicht mehr zu einem nice-to-have, sondern zu einem 
zentralen Thema für alle Erziehende: Wie können wir Kinder auf ihrem Weg in die digitale Welt gut begleiten? Wo sind Chancen und Risiken und wo steckt aber auch pädagogisches Potential darin?“. Eltern spielten dabei eine wichtige Rolle, denn Medienbildung gelinge nur dann, wenn Kita und Elternhaus gut zusammenarbeiten, so Findeiß. 

Gegen Ende des Kindergartenjahrs werden die teilnehmenden Kindergärten wieder zusammenkommen und die umgesetzten Projekte aus ihrer Kita präsentieren. Und man darf schon gespannt sein, wie kreativ die Kinder und ihre Erzieherinnen sein werden: Beim ersten Durchlauf der Kampagne in Main-Spessart hatten Kinder selbstgemachte Trickfilme, bunte Mediencollagen und liebevoll gestaltete Audiohörspiele gemeinsam mit dem Kita-Personal erstellt. 

Fortbildungskampagne „Startchance kita.digital“ 
Aktives Gestalten und Selbstbestimmung, ein kreativer, kritischer und sicherer Zugang zu digitalen Medien sind die zentralen Pfeiler der Kampagne, die zeitgleich mit Karlstadt bayernweit in 28 Städten, Landkreisen und Onlinekursen startet und ca. 270 Kitas erreicht. Über ein Jahr werden die Kita-Teams fortgebildet und in praktischen Projekten gecoacht und begleitet. Gefördert und finanziert wird die Kampagne vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, durchgeführt vom Institut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) und vom Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (JFF). Die Maßnahme ist kostenfrei und richtet sich an alle Kitas, die dem Thema digitale Bildung mehr Gewicht geben und mit ihren Fachkräften Kinder sicher begleiten und Eltern kompetent zur Seite stehen wollen.