Hörgesundheit im Fokus: Erfolgreiche Veranstaltung zur Demenzvorsorge in Karlstadt
08.10.2024
Foto: Elena Hurt / LRA MSP
Im Foto (v.l.n.r.): Daniela Daiss (Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus, Netzwerk Demenz
und Pflege Main-Spessart), Dr. Christian Wilhelm (Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde),
Prof. Dr. Peter Kraft (Facharzt für Neurologie), Manfred Hartmann (Leiter der Selbsthilfegruppe
für Schwerhörige Karlstadt und Vorsitzender des Bezirksverbandes Unterfranken der Schwerhörigen)
Demenz und Hörstörungen sind zwei gesundheitliche Herausforderungen, die im Alter häufig auftreten und sich gegenseitig verstärken können. Studien zeigen, dass unbehandelte Hörprobleme das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen oder deren Verlauf beschleunigen können. Diese Wechselwirkung stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Demenzvorsorge und Hören“, die am Dienstag, 01. Oktober 2024, im Pfarrsaal „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt stattfand.
Daniela Daiss von der Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus, Netzwerk Demenz und Pflege Main-Spessart, begrüßte die rund 100 Teilnehmende, die sich über die neuesten Erkenntnisse und praktischen Ansätze zur Prävention und Behandlung von Hörverlust und Demenz informierten.
Prof. Dr. Peter Kraft, Facharzt für Neurologie, widmete sich in seinem Vortrag der Entwicklung von Demenz in Deutschland und im Landkreis Main-Spessart. Er erklärte die verschiedenen Stadien der Erkrankung und zeigte auf, dass es trotz fehlender kausaler Therapie wichtige Präventionsansätze gibt. Die frühzeitige Erkennung von Demenz und die Bedeutung präventiver Maßnahmen wurden von ihm besonders hervorgehoben. Dr. Christian Wilhelm, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, ging auf den direkten Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz ein. Er stellte Studien vor, die zeigen, dass unbehandelte Hörstörungen das Risiko kognitiven Verfalls erhöhen. Wilhelm erklärte, wie Hörgeräte und andere Hörhilfen nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch eine präventive Wirkung gegen Demenz haben können. Manfred Hartmann, Leiter der Selbsthilfegruppe für Schwerhörige Karlstadt und Vorsitzender des Bezirksverbandes Unterfranken der Schwerhörigen, erläuterte die Arbeit der regionalen Selbsthilfegruppen und wie sie Betroffene unterstützen. Er betonte, dass regelmäßige Hörtests und der Austausch in den Gruppen wichtige Schritte sind, um Hörprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zudem verwies er auf soziale und emotionale Aspekte, die durch die Selbsthilfe gestärkt werden.
Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre persönlichen Anliegen zu besprechen. Im Anschluss informierten die Hörakustik-Fachgeschäfte Matt und Döll Hörakustik sowie die Fachstelle für pflegende Angehörige des Caritas Verband Main-Spessart an Infoständen über weiterführende Beratungsangebote.
Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Hörstörungen für die Demenzvorsorge sind, und ermutigt alle Teilnehmenden, aktiv zur eigenen Gesundheit beizutragen.