Gelungener Auftakt der Jahreskampagne Frauengesundheit im Landkreis Main-Spessart

25.09.2024
ES5A8235-Frauengesundheit

Foto (Markus Rill): Gut besucht war die Auftaktveranstaltung der Jahreskampagne 
„Frauengesundheit ein Leben lang“. Referentin Stefanie Mädel (Mitte) gab hilfreiche Tipps, 
über den Umgang mit mentaler Belastung. Mit dabei waren (von links nach rechts) Tanja 
Amersbach (GesundheitsregionPlus), Dr. Claudia Ruppert (VHS Karlstadt), Landrätin Sabine 
Sitter und Tina Hufeld (Gesundheitsamt Main-Spessart). 

Mit einer gelungenen Auftaktveranstaltung ist die Jahreskampagne „Frauengesundheit – ein Leben lang" des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention im Landkreis Main-Spessart gestartet. Rund 120 Zuhörerinnen und ein paar wenige Männer folgten im Historischen Rathaus in Karlstadt dem Vortrag „Mental Load: Umgang mit mentaler Belastung – wenn der Kopf keine Pause hat“ von Stefanie Mädel.  

Landrätin Sabine Sitter begrüßte alle Anwesenden und betonte: „Die Kampagne des Staatsministeriums ist zu einem festen Bestandteil in unserem Landkreis geworden.“ Sie greife stets aktuelle und relevante Gesundheitsthemen auf, die nicht nur informieren, sondern auch zum Mitmachen und Mitdenken anregen. Der Dank der Landrätin galt allen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern, die auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt haben und dem Organisationsteam bestehend aus der Leiterin der VHS Karlstadt, Dr. Claudia Ruppert, der Leiterin des Selbsthilfebüros Main-Spessart, Simone Hoffmann, Tina Hufeld vom Gesundheitsamt und Tanja Amersbach von der GesundheitsregionPlus. 

Referentin Stefanie Mädel – renommierte Psychologin und Dozentin der Universität Konstanz – zeigte auf, wie tägliche Aufgaben, die einzeln betrachtet oftmals keine Rede wert sind, in der Summe zu einer Belastung führen können. Insbesondere Frauen würden dieses Phänomen kennen, mit dem nicht selten Überlastung und Unzufriedenheit einhergehe, so die Referentin. Die sei vor allem dann der Fall, wenn sie Kinder hätten und gleichzeitig berufstätig seien. Ein Großteil der Fürsorgearbeit - sei es in der Familie, im Büro oder im Ehrenamt - werde ganz selbstverständlich und oftmals ohne Wertschätzung und Bezahlung von Frauen erledigt. Auch wenn sich Männer heutzutage mehr in die Kinderbetreuung und den Haushalt einbringen würden, trügen noch immer Frauen die Hauptlast. Es klaffe hier eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. So wusste eine Erzieherin aus dem Publikum, dass fast immer Mütter angerufen würden, wenn es in Schule oder Kindergarten Probleme gäbe. Sie dagegen habe es sich zu eigen gemacht, grundsätzlich zuerst die Väter zu kontaktieren; so könne man Verantwortung anders verteilen. Stefanie Mädel machte deutlich, wie wichtig es sei, über Belastungen zu sprechen und Aufgaben sichtbar zu machen. „Lernen Sie „nein“ zu sagen und geben Sie Aufgaben und Verantwortung ab,“ riet die Psychologin. Man müsse auch lernen, Prioritäten zu setzen, Aufgaben neu zu verteilen und die eigenen Erwartungen an sich zu überdenken. 

Die Jahreskampagne geht bis Dezember 
Bis Dezember gibt es noch viele weitere Veranstaltungen im Landkreis Main-Spessart, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sind - darunter praxisnahe Workshops, abwechslungsreiche Aktivangeboten und Vorträge. Das ausführliche Programm zur Jahreskampagne gibt es auf der Webseite des Landratsamtes unter www.main-spessart.de/frauengesundheit. Dort kann auch die Präsentation des Vortrags von Stefanie Mädel noch einmal abgerufen werden.

Die Broschüre zur Jahreskampagne liegt im Landratsamt und den Volkshochschulen aus.