25 Jahre Homburger Papiermanufaktur – ein Grund zum Feiern

04.06.2024
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Das Bild zeigt Johannes Follmer mit handgeschöpftem Papier. Foto: Markus Rill /LRA MSP

Vor 25 Jahren wurde die Homburger Papiermanufaktur von Johannes Follmer gegründet – das ist ein Grund zum Feiern, am Samstag, 15. Juni, ab 14 Uhr in der Papiermühle Homburg, mit einem vielfältigen Programm, Mitbring-Buffet und Live-Musik. Die Papiermacherwerkstatt befindet sich im Nebengebäude der Papiermühle Homburg, wo Follmer die seit fast zwei Jahrhunderten bestehende Papiermachertradition seiner Familie fortsetzt.

Drei Gäste mit viel Expertise rund um das Thema Papier geben an diesem Tag Einblicke in ihre Arbeit:

  • John Gerard, bei dem Johannes Follmer viel über Papierherstellung gelernt hat, präsentiert handgeschöpfte Papiere aus Lumpen. Außerdem berichtet er von einem besonderen Buchprojekt: In Gedenken an die vielen Opfer der Corona-Pandemie hat er die Seiten des Buchs aus Kleidungsstücken hergestellt. Sie gehörten einer ihm nahestehenden Person, die an Covid-19 gestorben ist.

  • Matthias Hagenböck ist im Bereich Bestandserhaltung und Restaurierung bei der Klassik-Stiftung Weimar tätig. Er berichtet über die Restaurierungsverfahren nach dem Brand in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar vor 20 Jahren. Materialien aus Papier spielen dabei an mehreren Stellen eine entscheidende Rolle. Bei der Restaurierung von brandgeschädigten Büchern sind es Papierfasern und Japanpapiere, während bei der bereits abgeschlossenen Restaurierung von wassergeschädigten Büchern auch handgeschöpfte Papiere verwendet wurden. Darunter Produkte von Gangolf Ulbricht, John Gerard und Johannes Follmer. Der Vortrag will zeigen, wie diese Materialien konkret im Restaurierungsprozess angewendet werden und liefert zudem einige Arbeitsergebnisse im Original oder als Muster

  • Merja Herzog Hellstén führt zum Abschluss in Form eines Künstlerinnengesprächs durch Ihre Ausstellung “Lines of beauty“ führen. Die Künstlerin stellt in der Papiermühle eine Rauminstallation aus, die einen Bezug herstellt zur Geschwindigkeit und Lautstärke des sich drehenden Mühlrads – 244 Schläge in der Minute, die permanent und kontinuierlich den Alltag in der Papiermühle begleiten.

Im Anschluss wird ab etwa 17.30 Uhr zum „Social Dining“ eingeladen. Live-Musik von „Jazz & The Gäng“ und ein Mitbring-Buffet runden den informativen Nachmittag ab. Die Gäste werden gebeten, ihre mitgebrachten Picknick-Leckereien zum gemeinsamen Verzehr bei angenehmen Gesprächen mit allen Teilnehmern vor Ort zu teilen.  

Social Dining ist das Treffen einer Gruppe von einander unbekannten Menschen zu einer gemeinsamen Mahlzeit, entweder bei einer Person zu Hause oder in einem Restaurant. Die Philosophie dahinter ist, andere Leute kennenzulernen und sich beim Essen auszutauschen.