Großer Erfolg: Papiermühle Homburg steht nun auf Vorschlagsliste für UNESCO-Weltkulturerbe

23.05.2024

Die Papiermühle Homburg hat den nächsten Schritt in Richtung UNESCO-Welterbe genommen: Sie steht nun auf der deutschen Vorschlagsliste für das Kultur- und Naturerbe der Welt. Die sogenannte Tentativliste dient als Grundlage für künftige Nominierungen zum Welterbe. Von dieser Vorschlagsliste werden in den nächsten Jahren Welterbe-Vorschläge sukzessive beim UNESCO-Welterbezentrum in Paris zur Evaluierung eingereicht. Im Laufe des Evaluationsverfahrens ist ausführlich zu begründen, dass die gemeinsam nominierten sechs europäischen Papiermühlen Velké Losiny (Tschechien), Homburg und Niederzwönitz (Deutschland), Pescia (Italien), Duszniki-Zdrój (Polen) und Capellades (Spanien) im internationalen Vergleich einen außergewöhnlichen universellen Wert besitzen und wie dieser Wert langfristig erhalten und geschützt werden soll.

„Ich freue mich, dass die Papiermühle Homburg eine weitere Hürde auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe genommen hat“, so Landrätin Sabine Sitter. „Sie ist ein einzigartiges historisches Kleinod in unserem Landkreis.“ Die Papiermühlen geben Einblick in ein vorindustrielles Europa, wo sich die Papierproduktion über Jahrhunderte entwickelt hat. Das Phänomen der europäischen handgeschöpften Papierherstellung soll anhand von sechs europäischen Papiermühlen aus dem 16. bis zum 19. und frühen 20. Jahrhundert dargestellt werden. Die ausgewählten Papiermühlen sind gute Beispiele für diesen spezifischen Gebäudetyp, der in Europa entstand und über die Jahrhunderte weitgehend unverändert blieb. Aus der Vielzahl der früher weit verbreiteten Papiermühlen sind nur noch wenige übrig; die sechs nominierten gehören zu den am besten erhaltenen in ganz Europa.

Die Aufnahme auf die Tentativliste der Bundesrepublik Deutschland ist ein großer Erfolg auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nun können die vorbereitenden Arbeiten für den eigentlichen Antrag beginnen. Die inhaltliche Ausarbeitung des transnationalen, seriellen Antrags erfolgt durch die Zusammenarbeit der sechs Länder, federführend ist hierbei Polen. Vertreter für die Papiermühle Homburg sind das Museum selbst, das Landratsamt Main-Spessart, das Bayer. Landesamt für Denkmalpflege sowie die Koordination des Auswärtigen Amtes für das UNESCO-Welterbe in Deutschland. Wichtige Abstimmungsgespräche hierzu finden im September in Duszniky-Zdróy (Polen) statt.